«Essen, schlafen und Trauma inklusive!»

03.07.2017, 12:17 Uhr
· Online seit 03.07.2017, 12:06 Uhr
Tausende junge Männer müssen derweil ihre Koffer packen und in den «Chrieg» ziehen. Die Sommer-RS startet am heutigen Montag. Zeit, die Kasernen in der Region unter die Lupe zu nehmen. Im Internet werden die Militärunterkünfte ähnlich wie Hotels bewertet.
Lara Abderhalden
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«Der Horror», «kein Ort für Ferien», «schlechte Bedienung» - dies nur einige Rezensionen, welche auf Google Maps bei Schweizer Kasernen zu finden sind. Ein User namens Divine CH hat einen ganzen Text zur Kaserne in Kloten verfasst. Darin schreibt er: «21 Wochen durfte ich hier logieren. Super: Essen, schlafen, Trauma und duschen - alles inklusive!» Leider seien die sanitären Anlagen nicht mehr auf dem neusten Stand gewesen, auch sei «gemütliches Ausschlafen» leider nicht möglich, da es viele «herumschreiende» Menschen gebe.

«HA HA»

In der Kaserne in Kloten werde man gratis verköstigt. «Dies musste auch so sein, da eine Omelette aus Steinmehl mehr Geschmack und vermutlich auch mehr Nährwerte besitzt.» Zusammenfassend meint Divine CH: «Ich schliesse mit einem berühmten Zitat: HA HA.»

Ausgelacht werden die, die von jetzt an für 21 Wochen ihr wohlig, warmes Bett gegen einen Massenschlag voll schnarchender Kumpanen tauschen müssen. Nicht nur die Kaserne in Kloten wird auf Google bewertet. Auch über das Rekrutierungszentrum Mels wird nicht nur positiv gesprochen: «Schlechtes Essen. Werde ich nie mehr besuchen», schreibt Fabian Büeler. Ganz zufrieden ist hingegen Pascal Marty: «Gutes Essen und kostenlose medizinische Checks.»

«Sehr hochnäsig»

An der Kaserne in Hinwil haben die User vor allem etwas zu bemängeln: «Die Kleidung ist eintönig und sie vermieten keine Fahrzeuge. Wäre gerne im Schützenpanzer einkaufen gegangen», schreibt Michael Jud. Drenica findet das Personal «sehr hochnäsig» und für Patrick Roth war die Organisation «nicht so das Wahre».

Nur Positives liest man allerdings über die Militärunterkunft Eigenthal in Luzern: «Perfekte Umgebung für Themenurlauber», schreibt Phil Rogenmoser und fügt an: «Romantisch und nostalgisch eingerichtete Unterkünfte mit Holzofen. Ausgangsmöglichkeiten direkt vor der Haustüre.» «Romantische Nächte bis 50 Personen», ergänzt Marc Bauchli.

Obwohl die Meinungen auseinander gehen, zeigt sich eine Grundstimmung: Die meisten sind der Meinung, dass die Kasernen bestimmt «kein Ort zum Ferien machen» sind. Dennoch bleibt den fast 7000 Rekruten, die zur Sommer-RS erwartet werden, leider nichts anderes übrig, als die «Ferien» in den «Hotels» über sich ergehen zu lassen.

Wie hast du deine Zeit in der Rekrutenschule erlebt? Schreibe es uns in die Kommentare.

veröffentlicht: 3. Juli 2017 12:06
aktualisiert: 3. Juli 2017 12:17
Quelle: abl

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