Fäkalien im Thurgauer Süssmost
«Zur Erntezeit gibt es einzelne Bauern, die Äpfel pressen und den Saft unerhitzt abgeben», sagt Davide Degiorgi, Leiter des Lebensmittelinspektorats im Kantonalen Labor, gegenüber der Thurgauer Zeitung. Die Fäkalbakterien im Süssmost seien ein Zeichen dafür, dass das Obst am Boden gelegen ist. Sie stammen wahrscheinlich aus einem tierischen Darm, von Vögeln oder Kühen. Die Produzenten waschen das Obst ungenügend.
Eine chemische und mikrobiologische Analyse ergab, dass mehr als die Hälfte der unpasteurisierten Säfte Fäkalbakterien enthielten. Die sogenannten Escherichia-coli-Bakterien. Die Kohlibakterien können Unwohlsein und Krankheiten auslösen. Durch Erhitzen werden sie abgetötet.
Ralph Gilg, Präsident der Thurgauer Obstbauern sagt der Thurgauer Zeitung: «Ich kenne niemanden, der nicht pasteurisiert.» Nur ein kleiner Teil der Produktion stelle unpasteurisierte Säfte dar. So sei Süssmost aus Hofläden in der Regel pasteurisiert.