Fahrende wollen Thal verklagen

· Online seit 12.06.2019, 20:02 Uhr
Mit einer Klage wollen sich Jenische dagegen wehren, dass der Thaler Gemeinderat den provisorischen Durchgangsplatz abgelehnt hat. Für den Kanton St.Gallen beginnt die Suche nach einem geeigneten Platz von vorne.
Laurien Gschwend
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Der Entscheid des Thaler Gemeinderates kam überraschend: Er hat dem provisorischen Durchgangsplatz für Fahrende Ende Mai eine Absage erteilt (FM1Today berichtete). Dieser wäre für den Kanton St.Gallen ein Pilotprojekt gewesen – er muss nun erneut Alternativen prüfen. «Ich lasse mich nicht entmutigen», sagt der St.Galler Regierungsrat Marc Mächler gegenüber TVO. Er ist überzeugt, dass es im Kanton einen Platz für Fahrende gebe. Seit nunmehr 13 Jahren ist St.Gallen auf der Suche nach einem Durchgangsplatz. Auch in Vilters-Wangs hat sich jüngst Widerstand geregt.

Während das Projekt für Thal «gestorben» ist, wie Gemeindepräsident Robert Raths sagt, wollen sich die Fahrenden die Absage nicht bieten lassen. Sie bereiten eine Klage vor, weil sie der Meinung sind, dass es sich um eine Menschenrechtsverletzung handle. «In den letzten Jahren ist die Anzahl Plätze für nomadisch lebende Angehörige der nationalen Minderheit der Jenischen und Sinti unbestritten gesunken», lässt Daniel Huber, der Präsident der Radgenossenschaft der Landstrasse, ausrichten. «Es muss einmal gesagt werden: Stopp, bis hierher und nicht weiter.»

Quelle: TVO

Der Kanton St.Gallen ist dazu verpflichtet, Durchgangsplätze für Fahrende bereitzustellen. Bislang konnte allerdings noch kein Durchgangsplatz realisiert werden. Aus diesem Grund entschied sich das Baudepartement dafür, Standorte für provisorische und zeitlich befristete Durchgangsplätze zu suchen, da diese ohne eine Baubewilligung und Volksabstimmung errichtet werden können.


veröffentlicht: 12. Juni 2019 20:02
aktualisiert: 12. Juni 2019 20:02
Quelle: red.

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