Fliegendes Sägemehl auf der Leinwand

· Online seit 21.08.2019, 09:52 Uhr
Fliegt das Sägemehl in Zug, spriessen die Leinwände im FM1-Land aus dem Boden. Das Eidgenössische Schwingfest war innert kurzer Zeit ausverkauft, doch an verschiedenen Orten werden Public Viewings veranstaltet. Diese sind gerade richtig im Trend.
Marc Sieger
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Wenn sich die Bösen ab Samstag beim Eidgenössischen Schwingfest im Sägemehl messen, werden bis zu 350'000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Doch wer kein Ticket ergattern konnte, hat Alternativen. Zum Beispiel in Maienfeld, der Heimat des Bündner Schwingers Armon Orlik. Zum ersten Mal veranstaltet dort ein Sponsor des Schwingers einen Public-Viewing-Event. Während zwei Tagen wird nicht nur das Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest übertragen, die Firma organisiert ein ganzes Volksfest mit Alphorngruppe, Fahnenschwingern und Moderator, der das Schwingfest kommentiert.

«Wir wollten nicht nur ein Public-Viewing wie beim Fussball, wo man einfach einen Sportanlass schaut, sondern den Besuchern ein richtiges Schwingfest-Feeling bieten», sagt OK-Präsident Markus Bonderer. Während der Eintritt tagsüber frei ist, werden für die Partys am Abend Tickets verkauft. 5000 Leute werden erwartet.

Büffelhof in Schwarzenbach

Der Volksfest-Charakter sei es auch, der das Public-Viewing beim Schwingen von jenem beim Fussball unterscheidet, sagt David Hugi, der zusammen mit zwei befreundeten Bauern auf dem Büffelhof in Schwarzenbach im Kanton St.Gallen ein Public-Viewing organisiert. «Beim Fussball ist es einfacher, Emotionen hervorzurufen. Beim Schwingen spielt das ganze Drumherum eine grössere Rolle.»

Auf dem Büffelhof kann man sich denn auch gleich selbst im Hosenlupf versuchen. Diesen Sommer trainiert dort der Schwingverein Uzwil. Zu diesen Trainings seien jeweils gut dreihundert Zuschauer erschienen. «Wir sind dadurch auch auf die Idee gekommen, ein Public-Viewing zu veranstalten», sagt Hugi.

Dreieggbar in Frauenfeld

Etwas einfacher gehalten, mit einer Leinwand und einem Essstand, ist der Anlass in der Dreiegg-Bar in Frauenfeld. Dort findet bereits zum zweiten Mal während eines Eidgenössischen Schwingfestes ein Public-Viewing statt. Das erste Mal sei bei den Besuchern sehr gut angekommen, sagt Wirt Martin Eggmann. «Man merkt, dass das Schwingen populärer wird, und viele Leute stolz sind auf die Schweizer Traditionen.» Er glaube dennoch nicht, dass das Schwing-Public-Viewing je denselben Stellenwert wie jenes beim Fussball erreichen wird.

«Für Armon lohnt sich das»

Eine Meinung, die andere Public-Viewing-Veranstalter teilen. Trotzdem könne man sich in Maienfeld durchaus vorstellen, auch bei künftigen Eidgenössischen Schwingfesten ein Public-Viewing zu veranstalten, sagt OK-Präsident Markus Bonderer. Alleine schon, da man in der Region Armon Orlik habe. «Für ihn lohnt sich das.»

veröffentlicht: 21. August 2019 09:52
aktualisiert: 21. August 2019 09:52
Quelle: mas

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