Flixbus spannt mit PostAuto zusammen

· Online seit 08.11.2016, 17:32 Uhr
Der deutsche Fernbusdienst Flixbus möchte auf gewissen Strecken auf die Hilfe von PostAuto zurück greifen. Konkret geht es um die Verbindung Baden-Württemberg - Stuttgart - Chur. Sollte ein Bus des deutschen Fahrdienstes den Geist aufgeben oder ein Fahrer ausfallen, will PostAuto Schweiz mit seinem Personal und den Bussen aushelfen.
Lara Abderhalden
Anzeige

«Zwischen Flixbus, dem Kanton Graubünden und PostAuto haben Gespräche stattgefunden», sagt Katharina Merkle, Mediensprecherin von PostAuto. Das Resultat sei folgendes: «Wenn ein Fahrzeug der Flixbusse ausfällt oder eine Panne hat, dann würde PostAuto ab Chur im Notfall einspringen.» PostAuto komme als möglicher sogenannter «Sub-Unternehmer» in Frage.

Konzessionsgesuch eingereicht

Definitiv sei die Sache aber noch nicht: «Wir haben ein entsprechendes Konzessionsgesuch beim Bundesamt für Verkehr eingereicht.» Dieses sei nun hängig. Wann es behandelt wird, weiss Katharina Merkle noch nicht: «Bis jetzt wissen wir, dass es um die Strecke Böblingen (Baden-Württemberg) - Stuttgart - Chur geht. Ob weitere Haltestellen hinzu kommen, das wird im Konzessionsgesuch behandelt.»

Keine Konkurrenz für öffentlichen Verkehr

Eine Konkurrenz zum öffentlichen Verkehr stelle die Verbindung nicht dar. Im Gegenteil, mit der Verbindung sollen noch mehr Touristen nach Graubünden gelockt werden. «Natürlich funktioniert die Strecke auch umgekehrt. Es gibt auch viele Schweizer, die in Baden-Württemberg Ferien machen wollen.»

Zu welchen Bedingungen Flixbus die Strecke anbieten will, kann Katharina Merkle nicht sagen, dies sei Sache des Fernbusdienstes. Was jedoch klar ist: «Die Chauffeure erhalten den gleichen Lohn wie bei einem normalen Einsatz.» Durch die Kooperation mit Flixbus sei es möglich, nicht selbst ins Fernbusgeschäft einzusteigen und dennoch einen Beitrag zum Tourismus zu leisten. Dennoch, betont Katharina Merkle, sei die Zusammenarbeit nur im Notfall gedacht.

Flixbus ist ein privates Fernbusunternehmen mit Sitz in München. Aus und in die Schweiz bietet der Fahrdienst über 300 Verbindungen an. Gegen das Unternehmen ist beim Bundesamt für Verkehr ein Verfahren hängig. Dies, weil Flixbus gegen das Kabotageverbot verstossen haben soll. Passagiere hätten den Dienst für Reisen innerhalb der Schweiz gebraucht. Es ist verboten, als ausländische Gesellschaft Personen zwischen zwei inländischen Zielen zu transportieren.
veröffentlicht: 8. November 2016 17:32
aktualisiert: 8. November 2016 17:32
Quelle: abl

Anzeige
Anzeige