Frau Holles eindrückliche Bilanz

· Online seit 29.04.2017, 11:20 Uhr
Der heftige Wintereinbruch in der Region St.Gallen hat die Förster und Polizeibeamten stark gefordert. Beide ziehen nun erste Bilanzen zum Rekordschnee.
Sandro Zulian
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Die vielen nassen Schneemassen, unter denen die Region St.Gallen am Freitag buchstäblich versank, werden voraussichtlich zu hohen Schäden an Bäumen, Sträuchern und Zierpflanzen führen. Bäume und Pflanzen, die bereits blühen und Blätter tragen, konnten die schwere Last nicht mehr tragen und sind eingeknickt. Am Freitagnachmittag rechneten die Verantwortlichen bereits mit hohen Schäden. Diese sind nun teils eingetroffen.

Polizeien mit hunderten Meldungen konfrontiert

«Insgesamt gingen bei uns in der Zeit von Donnerstagabend bis Samstagmorgen rund 40 Meldungen zu Verkehrsunfällen ein» sagt Gian-Andrea Rezzoli von der Kantonspolizei St.Gallen. Der zusammengezählte Sachschaden sei immens: «Wir gehen von einer Schadenssumme von über 100'000 Franken aus». Abseits der Strassen führt die KaPo keine Statistik: «Wir haben die entsprechenden Kräfte wie die Feuerwehr zum Ort der Meldung aufgeboten.» Es handelte sich vor allem um umgestürzte Bäume oder Äste: «Es erreichten uns zig Meldungen, aber wir haben dazu keine Zahlen.»

Auch die Stadtpolizei St.Gallen hatte alle Hände voll zu tun: «Uns erreichten im Verlauf des Freitags weit über hundert Anrufe», sagt Oskar Schmucki von der Stadtpolizei St.Gallen. Der grösste Teil der Anrufer gelangten an die Polizei, weil sie Hilfe oder Rat suchten. Aber auch um Behinderungen zu melden: «Über zwei Dutzend Bürger informierten uns über Äste oder Bäume, die auf die Strasse gefallen waren.»

Förster dürfen nicht in den Wald

Das gesamte Ausmass der Schäden kann aktuell noch nicht eruiert werden. Die Ortsbürgergemeinde St.Gallen rief die Bevölkerung dazu auf, die Wälder nicht zu betreten. Patrik Hollenstein, Förster des Forstreviers St.Gallen kann noch nicht genau sagen, was der Schnee genau mit seinen Bäumen angestellt hat: «Gestern und auch heute ist die Gefahr noch gross, im Wald von herunterfallenden Ästen getroffen zu werden.» Solange diese Warnung besteht, dürfen auch die Waldarbeiter ihren Arbeitsplatz nicht betreten. «Es ist aber davon auszugehen, dass die Schäden an den grossen Bäumen nicht erheblich sein dürfte.» Kummer bereitet Hollenstein aber die sogenannten «Jungwaldungen»: «Bei diesen jüngeren Bäumen besteht die Gefahr, dass sie von den schweren Schneemassen erdrückt worden sind.

Freude bereitet dem Revierförster der glimpfliche Ausgang des Schneefalls in der Nähe von Strassen und Infrastruktur: «Wir haben in den letzten Jahren vermehrt in der Nähe von Fahrbahnen Bäume entnommen, um mögliche Schäden gering zu halten.» So seien am Freitag weniger Schäden entlang von Strassen und Infrastruktur zu beklagen gewesen.

Region Rorschach wurde hart getroffen

Der Schnee hat den Bäumen und Pflanzen im oberen Stadtbereich von Rorschach, sowie in Rorschacherberg arg zugesetzt. Walter Moser, Leiter der Stadtgärtnerei Rorschach hat enormen Schaden zu beklagen. Wie er gegenüber dem «St.Galler Tagblatt» sagt, sei der Schaden vor allem im Friedhof Rorschach gross. Dort seien rund 20 Kastanienbäume betroffen. Für diese sei wahrscheinlich keine Rettung mehr in Sicht.

veröffentlicht: 29. April 2017 11:20
aktualisiert: 29. April 2017 11:20
Quelle: saz

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