Atlantik-Überfahrt: Raue erste Nacht für Greta Thunberg

15.08.2019, 18:00 Uhr
· Online seit 15.08.2019, 05:22 Uhr
Nach ihrer ersten Nacht auf dem Atlantik ist die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg wohlauf. «100 Seemeilen westlich von Kap Finisterre. Eine sehr unruhige Nacht, aber ich habe überraschend gut geschlafen», schrieb die 16-Jährige am Donnerstag auf Twitter.
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Einige Delfine seien in der Nacht aufgetaucht und neben dem Boot geschwommen. Wie die Live-Ortung des Spezialbootes zeigte, hatte die Hochseejacht «Malizia» auf dem Weg nach New York bis Donnerstagnachmittag rund 240 Seemeilen zurückgelegt.

Thunberg war am Mittwoch vom südenglischen Plymouth aus zu ihrem angekündigten Transatlantik-Törn aufgebrochen. Sie vermeidet Flugreisen, weil dabei viele klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt werden. Mit an Bord sind die Profisegler Boris Herrmann und Pierre Casiraghi sowie ihr Vater Svante und ein Filmemacher.

«Die Nacht war bewegt und rau, aber fast alle haben etwas schlafen können», schrieb Herrmann auf Twitter. Es gehe jetzt darum, sich an Bord zu organisieren. Alles laufe in Zeitlupe.

Die Stimmung sei gut, sagte Andreas Kling, Hermanns Sprecher, der dpa. Greta sei am Abend früh ins Bett gegangen, seekrank sei sie nicht. Zu essen gebe es an Bord derzeit noch frische Lebensmittel - «die richtige Astronautennahrung, die gefriergetrocknete, die gibt es am dritten Tag spätestens», sagte Kling.

Die Rennjacht werde New York in etwa zwei Wochen, am 28. oder 29. August erreichen. Über den Atlantik reist die Aktivistin, um unter anderem am Uno-Klimagipfel in New York im September sowie an der alljährlichen Weltklimakonferenz in Chile im Dezember teilzunehmen.

Thunberg setzt sich dafür ein, den weltweiten Ausstoss von Treibhausgasen rapide zu senken, damit der Anstieg der globalen Erdtemperatur im Idealfall noch auf unter 1,5 Grad Celsius begrenzt werden kann. Bis heute hat sich die Temperatur bereits um rund ein Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erhöht.

Die Welt müsse auf die Erkenntnisse der Forschung hören und im Kampf gegen die Klimakrise handeln, fordert Thunberg. Wie sie selbst nach Abschluss ihrer Reise nach Europa zurückkehrt, ist noch offen.

Es sei nicht auszuschliessen, dass sie erneut mit dem Segelboot fahre - je nachdem, wie es ihr auf der Atlantiküberquerung ergehe. «Viele von uns eingefleischten Seglern haben so etwas noch nie gemacht und sie ist ja keine Seglerin», sagte Kling.

veröffentlicht: 15. August 2019 05:22
aktualisiert: 15. August 2019 18:00
Quelle: SDA

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