Hanffeld zerstört und versamt

· Online seit 13.07.2018, 09:36 Uhr
Schock für einen Hanfbauer in Benken: Seine Ernte wurde zerstört, ihm droht ein Millionenschaden. Er vermutet die Konkurrenz hinter der Tat.
Sandro Zulian
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4000 Hanfpflanzen wurden Tony Peruzzo von der CBD-Firma «Tell Hemp» in Benken ausgerissen und auf dem Boden liegengelassen. Das Unternehmen bewirtschaftet dort rund drei Hektare für den Anbau von CBD-Hanf. Vor rund einer Woche wurde ein Drittel des Anbaus mutwillig zerstört, berichtet «20Minuten».

Männliche Hanfpflanzen machen weibliche unbrauchbar

Doch die Unbekannten, die im Verdacht stehen, die Ernte kaputtgemacht zu haben, hörten dort nicht auf. Sie haben laut Peruzzo zudem Hanfsamen gestreut. «Die daraus entstehenden männlichen Hanfpflanzen machen dann den Bestand der weiblichen Pflanzen unbrauchbar», sagt der Hanfbauer in der Pendlerzeitung. Männliche Pflanzen befruchten weibliche, worauf deren Blüte für die Produktion nicht mehr brauchbar ist.

«Dahinter steckt die Konkurrenz»

Aus den über 4000 Hanfpflanzen hätte ein Ertrag von über einer Million Franken erwirtschaftet werden können. Am Anfang habe er noch gedacht, jemand hätte die Pflanzen aus Hass gegen Hanf zerstört. Doch mittlerweile ist er überzeugt: «Dahinter steckt die Konkurrenz.» Die Hanfsamen seien mutwillig auf einer grossen Fläche verteilt worden. An eine so grosse Menge Samen könne ein einzelner Bürger nicht einfach so kommen. Peruzzo verdächtigt jemanden aus der Branche und nennt sogar Namen.

«So etwas haben wir nicht nötig»

Auf Anfrage von 20 Minuten bestreitet der Beschuldigte die Vorwürfe vehement: «So etwas haben wir ganz sicher nicht nötig», sagt Jakob Beglinger vom beschuldigten Unternehmen. Sein Unternehmen würde allenfalls die Produkte billiger anbieten, um der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein, die Felder anderer zu zerstören käme allerdings nicht in die Tüte. Beglinger glaubt, dass Lausbuben dahinter stecken: «Die wollten vielleicht richtiges Gras anpflanzen und haben gedacht, in diesen Feldern würde das nicht auffallen.»

Anzeige und Belohnung

Peruzzos Firma «Tell Hemp» hat Anzeige wegen Sachbeschädigung eingereicht. Auch die Kantonspolizei St.Gallen hat Kenntnis vom Fall. Für die Aufklärung der Sachbeschädigung setzt Peruzzo zudem eine Belohnung aus. Wer etwas über die Zerstörung seiner Hanfpflanzen weiss, soll 10'000 Franken Belohnung erhalten.

(saz)

 

veröffentlicht: 13. Juli 2018 09:36
aktualisiert: 13. Juli 2018 09:36

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