Heisses Wasser gegen Unkraut

· Online seit 09.07.2019, 20:48 Uhr
Anstatt giftige Pestizide geht Berneck nun umweltfreundlich gegen das lästige Unkraut vor. Die Gemeinde bespritzt die unerwünschten Pflanzen mit nichts anderem als Wasser - und das wirkt hervorragend.
Sarah Lippuner
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«In Berneck reden alle über Diversität und gleichzeitig verteilen wir täglich giftige Pestizide an die Umwelt, das passt nicht zusammen», sagt Achim Olschweski, Leiter Abteilung Bau in Berneck im Interview mit TVO. Darum wird Berneck neuerdings mit einer umweltfreundlichen Methode vom Unkraut befreit. Seit mehr als einer Woche Testphase bekommt das Unkraut eine Dusche mit Wasser, das hundert Grad heiss ist. Mehr braucht es nicht, um den Pflanzen den Garaus zu machen.

Quelle: TVO

Reaktion schon nach wenigen Minuten

Die heisse Wassertemperatur die Nudeln zum Kochen bringt, bewirkt im Unkraut die Denaturierung der Proteine. So kann sich die Pflanze nicht mehr regenerieren und stirbt ab. Die Resultate sieht man schon kurz nach der Dusche, die Blätter werden dunkel und lahm.

«Unsere Erfahrungen sind bis jetzt sehr gut», sagt der Werkhofleiter Marc Frei. «Der grosse Vorteil ist, dass wir nun auch die Strassen an Bächen entlang von Unkraut befreien können, da wir einfach nur heisses Wasser spritzen.» Auch für Insekten sei die heisse Dusche nach einem kurzen Schockmoment nicht gefährlich, da das Wasser schnell am Boden abkühlt.

Teure Maschinen sind gemietet

Die umweltfreundliche Methode hat aber seinen Preis. Die kleine Maschine, die dem Unkraut die Dusche verpasst, kostet 30'000 Franken, die grössere sogar 40'000. Darum hat Berneck die Maschinen nicht gekauft, sondern gemietet.

Diese Woche endet die Testphase und - bis wohl auf das Unkraut - sind alle zufrieden. Die Gemeinde Berneck kann sich daher gut vorstellen, dass die Geräte in Zukunft dreimal pro Jahr gemietet werden, so oft wird die heisse Dusche fürs Unkraut empfohlen.

veröffentlicht: 9. Juli 2019 20:48
aktualisiert: 9. Juli 2019 20:48
Quelle: TVO/sar

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