Hublot will im China-Geschäft weiter zulegen

21.03.2019, 10:29 Uhr
· Online seit 21.03.2019, 10:19 Uhr
Die zur französischen Luxusgütergruppe LVMH gehörende Uhrenmarke Hublot will weiter wachsen. Dabei zielt Hublot auf den chinesischen Markt und dort insbesondere auf junge Kunden ab. Diese sollen unter anderem über die sozialen Medien abgeholt werden.
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Hublot strebe im laufenden Jahr ein Wachstum von 8 bis 9 Prozent an, sagte Firmenchef Ricardo Guadalupe im Gespräch mit AWP im Vorfeld der am (heutigen) Donnerstag beginnenden Uhren- und Schmuckmesse Baselworld. Der Umsatz dürfte damit in den Bereich von 700 Millionen Franken steigen.

Wichtig sind für die Marke die chinesischen Kunden. Hublot erziele aktuell rund 13 Prozent des Umsatzes in der Region «Greater China», die nebst Festlandchina auch Hongkong, Macau und Taiwan umfasst. «Nimmt man die Einkäufe chinesischer Touristen mit dazu, die in Paris, den USA, Zürich oder in Genf Hublot-Uhren einkaufen, dann dürfte der Anteil gar bei 20 Prozent liegen», schätzt Guadalupe.

Hublot ist seit zehn Jahren in China präsent und wächst dort stark. Allerdings habe man in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres in China eine leichte Abschwächung gesehen. Ein ähnliches Bild zeige sich auch im Geschäft mit chinesischen Touristen.

«Die Chinesen reisen weniger als auch schon. Das habe ich kürzlich in unserer Boutique in Las Vegas erlebt, wo wir im Moment weniger Besucher empfangen», erzählte Guadalupe. Doch es könne rasch in die andere Richtung gehen. «Wir werden in China weiterwachsen», ist Guadalupe, der seit 2012 das Geschäft von Hublot leitet, überzeugt.

Potenzial für den Verkauf von Hublot-Uhren sieht Guadalupe bei jungen Chinesen im Alter von 25 bis 30 Jahren. «Die jungen Kunden verbringen viel Zeit auf den sozialen Medien, weshalb wir viel Geld in die Auftritte auf Internet-Plattformen wie WeChat oder Weibo investieren. Und wir veranstalten zahlreiche Events vor Ort.»

In Europa erzielt das Unternehmen mit Sitz in Nyon derweil 34 Prozent seines Umsatzes. Auch auf dem «alten Kontinent» hängt der Erfolg von chinesischen Touristen ab. Eine gute Position habe man zudem in Japan, wo Hublot zu den vier bis fünf stärksten Marken zähle. Und auch die USA seien ein wichtiger Markt.

Hublot-Uhren sind teuer, sie kosten zwischen 10'000 und 30'000 Franken. In diesem Preissegment fühlt sich Guadalupe wohl: «Hier haben wir einen grossen Marktanteil.» Im Segment von 5'000 bis 10'000 Franken seien viel mehr Uhrenhersteller vertreten.

Im kommenden Jahr werden die beiden Uhrenmessen in Genf und Basel neu unmittelbar nacheinander von Ende April bis Anfang Mai durchgeführt. Die Messebetreiber haben sich auf Druck aus der Uhrenbranche angenähert. Eine Reihe von Aussteller ist dennoch abgesprungen, insbesondere die vielen Marken der Swatch Group, die das Herz der Baselworld bildeten.

Hublot wird der Baselworld vorerst noch erhalten bleiben. Die Marke habe mit der Messe in Basel einen Vertrag bis ins Jahr 2021 unterschrieben, wie Guadalupe erklärte. Aber er fordert eine Konzentration der Messen. «Was die Branche braucht, ist eine grosse Messe. Zwei sind zuviel.» Nun müsse über den künftigen Standort verhandelt werden.

Ein entscheidender Faktor für den Verkauf von Luxusuhren ist das Marketing. Da hat Hublot im vergangenen Jahr viel in den Fussball investiert. Die Marke war der offizielle Zeitnehmer der Fussballweltmeisterschaften in Russland. Für das laufende Jahr ist man derweil eine Partnerschaft mit dem italienischen Autohersteller Ferrari eingegangen, der sei 90-jähriges Jubiläum feiert.

veröffentlicht: 21. März 2019 10:19
aktualisiert: 21. März 2019 10:29
Quelle: SDA

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