«Ich wurde auf der Strasse angesprochen»

07.08.2019, 09:23 Uhr
· Online seit 06.08.2019, 15:45 Uhr
Dieses Jahr stehen zwei Ostschweizerinnen im Finale des Elite Model Look. Trotz erstem Erfolg auf dem Laufsteg bleiben die beiden auf dem Boden und wollen (noch) nicht alles auf eine Karte setzten.
Christoph Thurnherr
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Die Kamera klickt in unregelmässigen Abständen im perfekt ausgeleuchteten Raum der Agentur. Jedes Klicken erzeugt ein neues Bild der sechs Finalisten und acht Finalistinnen des Elite Model Look-Wettbewerbs. Unter ihnen auch zwei junge Frauen aus der Ostschweiz.« Es ist spannend, hier dabei zu sein», sagt die Abtwilerin Alissa Hutter, «aber da ich so etwas noch nicht oft gemacht habe, hält sich die Nervosität in Grenzen». Den meisten Erwachsenen dürfte es anders gehen. Die 16-jährige Kantischülerin Alissa hingegen bleibt cool. Ihr Erfolgsrezept: «Ich versuche einfach, natürlich zu sein. Es bringt nichts, aufgesetzt zu wirken.»

Das findet auch die 15-jährige Aurélie Oliver aus Frauenfeld. «Ich bin einfach ich selbst, dann geht das schon gut.» Das Posieren scheint ihr im Blut zu liegen. «Ich stand schon immer gerne vor der Kamera. Meine Familie wurde schon für mehrere TV-Spots gebucht, zum Beispiel für Lindt & Sprüngli, Zürich Tourismus oder die Versicherung Allianz». Trotzdem sei das Schauspielern und das Modeln für Fotos nicht zu vergleichen. «Die Model-Welt ist neu für mich, ich freue mich aber riesig, beim Finale dabei zu sein».

Alle Wege führen nach Zürich

Wie kommt man überhaupt dazu, an einem Modelwettbewerb mitzumachen? Alissa Hutter nahm dazu einen Umweg über Spanien, allerdings völlig unbewusst. Als sie in Barcelona im Austausch war, wurde sie auf der Strasse angesprochen und zu einem Casting eingeladen. Was sich dubios anhört, stellte sich als seriöse Agentur mit seriösem Angebot heraus. Den mehrjährigen Modelvertrag in Spanien hat Hutter nicht angenommen. Das Ereignis hat sie aber dazu bewogen, es in der Schweiz auch mal zu versuchen. Dieser Versuch hat sie bis ins Finale gebracht.

Für Aurélie Olivier war der Weg ins Finale eher klassisch, das heisst hier: Online. Nachdem sie Ihre Bewerbung eingereicht hatte, wurde ihr nach einiger Zeit mitgeteilt, dass sie in der Endauswahl ist. Zusammen mit Jugendlichen aus der ganzen Schweiz. Beim ersten Treffen war Olivier so etwas wie ein Bindeglied: «Da ich dreisprachig aufgewachsen bin - Deutsch, Französisch und Englisch - konnte ich mich mit den Tessinern auf Englisch und mit den Westschweizern auf Französisch unterhalten.»

Erst mal die Matura schaffen

Die beiden Kandidatinnen habe Einiges gemeinsam. Sie kommen beide aus der Ostschweiz, gehen beide an eine Mittelschule und haben bodenständige Prinzipien. «Ich könnte mir vorstellen, nach der Fachmittelschule in Richtung Gesundheit oder Pädagogik weiterzumachen», sagt Aurélie Olivier. Noch nicht ganz so viele Gedanken hat sich Alissa Hutter gemacht: «Ich weiss nicht, wo es hingeht, aber erstmal muss ich sowieso die Matura schaffen. Dann sehen wir weiter.» Mit einer Karriere als Model könnten sich beide anfreunden, sie setzen aber nicht alles auf diesen Weg. Der wäre auch bei einem Sieg bei der Schweizer Ausgabe des Wettbewerbs noch schwierig.

Der Sieger und die Siegerin, die sich beim Finale am 14. September durchsetzen, dürfen am weltweiten Wettbewerb teilnehmen.« Die besten unter ihnen erhalten Modelverträge», sagt Tessy Troesch von der Carré Event Agentur. Durch den weltweiten Wettbewerb wurden Weltstars wie Cindy Crawford oder Gisele Bündchen entdeckt. Am Weltfinale sind Teilnehmer aus über 30 Ländern dabei. Und wer weiss, vielleicht ja auch ein junges Model aus der Ostschweiz.

(thc)

 

 

 

veröffentlicht: 6. August 2019 15:45
aktualisiert: 7. August 2019 09:23

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