Kambundji fand ihren neuen Trainer in London

02.11.2018, 15:56 Uhr
· Online seit 02.11.2018, 15:20 Uhr
Mujinga Kambundji vollzieht zum wiederholten Mal einen Trainerwechsel. Neu schliesst sich die aktuell schnellste Schweizer Sprinterin der Trainingsgruppe des englischen Coach Steve Fudge an.
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Die Übergangslösung mit dem Jugend-Coach Jacques Cordey und dem eng mit der Leichtathletik verbundenen Trainer Adrian Rothenbühler nimmt somit ein Ende. Fudge ist ein unabhängiger Trainer, seit er den britischen Leichtathletik-Verband im Dezember 2017 verliess. Dank seiner Ungebundenheit kann Kambundji ihre Trainings bei ihm frei und ohne externen Druck absolvieren.

«Es gibt nicht endlos viele Trainer auf der Welt, und die Besten sind meist bei einem Verband oder direkt von einem Ausrüster angestellt, welche ihre Trainer nicht bezahlen, um die Konkurrenz zu trainieren», erläuterte Kambundji per Communiqué die Problematik der Trainersuche. Nun ist sie doch fündig geworden. «Aktuell plane ich abwechselnd in der Schweiz und in England zu trainieren. Sobald die Wettkämpfe näher kommen und die qualitative Arbeit wichtiger wird, werde ich mehr Zeit in London verbringen.»

Hinter den Kulissen verliefen die vergangenen zwölf Monate für die 26-jährige Kambundji turbulent. Im Herbst 2017 hatte sie sich von ihrem langjährigem Coach, Valerij Bauer aus Mannheim, getrennt. Die Zusammenarbeit mit dem Niederländer Henk Kraaijenhof dauerte danach nur einige Wochen. Deshalb sprangen Cordey und Rothenbühler ein. Im April trainierte die Bernerin erstmals in Florida bei der Gruppe von Rana Reider. Dem Amerikaner, der seine Basis in den Niederlanden hat, vertrauen unter anderen Top-Stars wie Europas einstige Sprint-Queen Dafne Schippers oder der zweifache Dreisprung-Olympiasieger Christian Taylor.

Reider konnte Kambundji auf dem Trainingsplatz allerdings nicht eng begleiten, einerseits wegen vertraglicher Vorgaben, andererseits weil die Frau aus Köniz nicht in die Niederlanden ziehen wollte. Dies führte zur Situation, dass Reider zwar die Trainingspläne schrieb und auch oft mit Kambundji telefonierte, Cordey mithalf, Rothenbühler von Magglingen aus einen Gesamtüberblick hielt, der Staffel-Trainer Raphael Monachon auch eingebunden werden musste und die Athletin trotz allem im Berner Wankdorf, im Liebefeld oder in Magglingen oft ohne Coach auf dem Trainingsplatz stand.

All die Turbulenzen hatten sich allerdings nicht negativ auf die sportlichen Leistungen ausgewirkt, obwohl Kambundji an den Europameisterschaften in Berlin trotz starker Leistungen mit drei 4. Rängen Vorlieb nehmen musste. 2018, in ihrer bislang besten Saison, gewann die Bernerin an den Hallen-WM in Birmingham Bronze über 60 m und in der Freiluft-Saison drückte sie an den Schweizer Meisterschaften in Zofingen ihren Schweizer Rekord über 100 m unter 11 Sekunden (10,95).

veröffentlicht: 2. November 2018 15:20
aktualisiert: 2. November 2018 15:56
Quelle: SDA

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