Kapitänin Rackete: «Solidarität hat mich berührt»
Die Entscheidung, keine freiheitsentziehenden Massnahmen gegen sie zu verhängen, empfinde sie als grossen Gewinn für die Solidarität mit Flüchtlingen, Migranten und Asylbewerbern und gegen die Kriminalisierung der Helfer, sagte die 31-Jährige am späten Dienstagabend einer Mitteilung einer Sea-Watch-Sprecherin zufolge.
Festnahme wegen Anlegen in Lampedusa
Rackete war am Samstag festgenommen worden, nachdem sie das Rettungsschiff «Sea-Watch 3» mit 40 Migranten an Bord unerlaubt nach Italien gefahren hatte. Am Dienstag hatte ein Ermittlungsrichter den Hausarrest für Rackete aufgehoben.
Schliessung der Häfen war illegitim
Aus dessen Erklärung gehe hervor, «dass das Recht auf der Seite der Kommandantin war», erklärten Racketes Anwälte. Durch Bezugnahme auf internationale Normen habe der Richter gezeigt, dass die von Innenminister Matteo Salvini angeordnete Schliessung der Häfen und das Anlegeverbot illegitim gewesen seien - Entscheidungen, die nach Ansicht der Anwälte aus «propagandistischen Gründen» getroffen wurden.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin wegen Beihilfe zur illegalen Migration gegen Rackete.