Kein Darlehen für Wildhauser Skilift

30.08.2017, 10:49 Uhr
· Online seit 30.08.2017, 09:32 Uhr
Der Kanton St.Gallen wird den Bergbahnen Wildhaus kein Darlehen zur Finanzierung eines neuen Skilifts geben. Die Bergbahnen im Toggenburg sollen sich zuerst einigen, findet der Kanton.
Fabienne Engbers
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«Die Regierung [...] verlangt, dass die konkurrierenden Bergbahnen im Toggenburg den Gästen ein gemeinsames Ticket für ihre Bergbahnen anbieten, bevor sie weitere Bundes- und Kantonsgelder zur Verfügung stellt», schreibt der Kanton St.Gallen in einer Mitteilung. Die Bergbahnen Wildhaus AG beantragte das Darlehen für neue Skilifte.

Wildhaus will neue Skilifte

Im Rahmen des Projektes «Wildhaus 2.0» sollen mehrere Skilifte erneuert werden. Geplant ist sechs Skilifte abzureissen und eine neue Sesselbahn und einen neuen Skilift zu bauen. Fünf Millionen Franken hätten durch die öffentliche Hand finanziert werden sollen.

Fronten sind verhärtet

Spätestens seit der versuchten feindlichen Übernahme der Wildhaus Bergbahnen durch die Toggenburger Bergbahnen herrscht dicke Luft zwischen den Bergbahnen. Die Regierung, in Person von Bruno Damann als Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements, hat in mehreren Gesprächen versucht, zwischen den Bergbahnen zu vermitteln. Genützt hat es nichts, im Gegenteil: die Fronten zwischen den Unternehmensleitungen haben sich weiter verhärtet, schreibt der Kanton St.Gallen in einer Mitteilung. Zurzeit besteht zwischen den Bergbahnen ein Tarifverbund. Dieser wurde im Zuge der Verhandlungen jedoch wieder in Frage gestellt, 2019 läuft der Vertrag der Bergbahnen aus.

Neues Gesuch könnte geprüft werden

Die Regierung schreibt in ihrer Mitteilung, dass sie bereit wäre, eine neues Gesuch zu prüfen, sofern die beiden Bergbahnen eine Zusammenarbeit anstreben. Man sei überzeugt, dass im umkämpften nationalen und internationalen Wettbewerb nur Tourismusregionen bestehen werden, die ihren Gästen ein abgestimmtes umfassendes Angebot bieten können.

Menschen fordern Zusammenhalt

Nicht nur der Kanton St.Gallen fordert von den Bergbahnen, dass diese zusammenhalten, auch die Menschen im Toggenburg sind dieser Meinung. Dies zeigten Reaktionen, die FM1Today diesen Sommer erhielt.

Käthy Büchel-Steiner, die in Unterwasser aufgewachsen ist, sagte zum Beispiel: «Zäme simer starch – alles andere ist ein Abwärtstrend für das ganze Toggenburg.» Das ganze Bergbahnen-Theater verärgere die Leute. «Die Mieter meiner Wohnung in Wildhaus sagen, wenn keine Einigkeit herrscht, kommen sie nicht mehr ins Toggenburg.» Peter Hartmann fand: «Das ganze Theater schadet der ganzen Region und schreckt die Touristen ab. Das Motto sollte lauten: Miteinander statt gegeneinander.»

veröffentlicht: 30. August 2017 09:32
aktualisiert: 30. August 2017 10:49
Quelle: enf

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