Land in Sicht! Die neue Insel im Bodensee
Die kleine Sandinsel ist dort entstanden, wo die Rheinvorstreckung (siehe Bild) endet. Diese wurde stetig ausgebaut, hat nun aber ihre finale Form erreicht. Deswegen konnte der Rhein nun erstmals viel Material auf einen Punkt herantragen, was die Insel hat entstehen lassen. Dazu kommt der tiefe Wasserstand des Bodensees. «Bei normalen Wasserstand könnte man die Insel wohl nicht sehen, oder sie wäre bereits fortgeschwemmt worden», sagt Mathias Speckle von der Rheinbauleitung Österreich.
Solange genug Wasser abfliesst, ist alles gut
Bedenklich sind solche Inseln hinsichtlich der Hochwassersicherheit. Es ist wichtig, dass bei hohem Wasserstand genügend Wasser abfliessen kann und es nicht zu Rückstau kommt. Momentan ist die Insel aber noch nicht bedenklich, meint Speckle: «Wir beobachten die Situation. Es gibt einen Korridor, wo Wasser abfliessen kann. Ich kann aber nicht ausschliessen, dass in Zukunft gebaggert werden muss.» Es sei auch nicht klar, ob auf der keinen Insel nächsten Sommer eine Strandparty gefeiert werden kann. «Wenn der Wasserstand zunimmt oder es ein Hochwasser gibt, ist die Insel vielleicht wieder weg oder sieht zumindest anders aus.»
Der Bodensee wird verschwinden
Weil der Rhein pro Jahr bis zu drei Millionen Kubikmeter Material anspült (das ist etwa fünfmal das Volumen des Hallenstadions), werden in Zukunft weitere solche Inseln entstehen. Das ist nur ein Zwischenschritt in der «Verlandung» des Bodensees. In einigen hundert bis tausend Jahren wird es ihn nicht mehr geben. Dieses Schicksal teilt der Bodensee mit allen Seen, die einen Zufluss aus dem Gebirge haben, weil diese Flüsse so viel Material anspülen.