Merkel empfängt Putin zu Arbeitsbesuch
Angesichts der «vielen auch sehr ernsten Konflikte weltweit» sei die Zusammenarbeit mit Russland unerlässlich, sagte die Kanzlerin zum Auftakt der Begegnung auf Schloss Meseberg am Samstagabend. «Wir haben Verantwortung, und deshalb sollten wir daran arbeiten, Lösungen zu finden», sagte sie.
Der Kreml-Chef und die Kanzlerin kündigten an, sich über die Lage in der Ukraine und in Syrien sowie über die Energiepolitik austauschen zu wollen; hier geht es vor allem um die umstrittene Pipeline Nord Stream 2, die ab Ende 2019 Gas aus Russland nach Deutschland transportieren soll.
Merkel und Putin äusserten sich vor ihrem Gespräch nur kurz vor Journalisten. Fragen der Medienvertreter waren nicht zugelassen. Nach der Unterredung war keine Unterrichtung der Medien geplant.
Merkel hatte vorab die Erwartungen gedämpft. Sie stelle sich auf «Kontroversen» im Gespräch mit Putin ein und erwarte von der Begegnung «keine speziellen Ergebnisse», sagte sie am Freitag. Ihr gehe es vor allem darum, einen «permanenten Dialog» mit Russland zu führen, um in internationalen Streitfragen voranzukommen.
Die Kanzlerin betonte ausserdem, dass sie mit Putin auch über Menschenrechtsfragen sprechen wolle.
Für Putin ist es der erste bilaterale Besuch in Deutschland seit der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014. Im vergangenen Jahr war er beim G20-Gipfel in Hamburg, Merkel hatte ihn zuletzt im Mai in Sotschi besucht.