Mit dem Auto in die Ferien? Aufgepasst!

24.06.2019, 09:41 Uhr
· Online seit 22.06.2019, 17:25 Uhr
Bald sind wieder Ferien im FM1-Land und Ferienzeit ist Reisezeit. Doch aufgepasst: Andere Länder, andere Regeln. Wir haben dir die wichtigsten Informationen zum Autofahren im Ausland zusammengestellt.
Praktikant FM1Today
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Auto packen, Familienzählung machen und dann geht's los auf die grosse Reise in die Ferien. Doch Moment. In anderen Ländern muss auf anderes geachtet werden als bei uns in der Schweiz. Wir haben beim Touring Club Schweiz (TCS) nachgefragt, was wichtig ist.

Alkohol am Steuer

Wer in der Schweiz noch ein Bier oder ein Glas Wein vor dem Autofahren trinken möchte, der bleibt unter der Blutalkoholgrenze von 0,5 Promille. Bei Neulenkern gilt die 0,0-Promille-Grenze. Gleich ist es auch bei unseren Nachbarn, den Deutschen, Franzosen, Österreichern und Italiener. Es gibt aber auch Länder in denen eine 0,0-Promille-Grenze für alle gilt. So zum Beispiel in Norwegen oder Schweden. «Grundsätzlich empfiehlt es sich, dass man gar keinen Alkohol trinkt, wenn man fährt», sagt TCS Mediensprecher Lukas Reinhardt.

Dein Führerausweis im Ausland

«Grundsätzlich ist der Schweizer Führerschein in allen Ländern der EU (ausser Litauen) und den EFTA-Staaten anerkannt. Zudem wird er in vielen europäischen Nicht-EU-Ländern wie Mazedonien, der Ukraine oder der Türkei anerkannt», sagt Reinhardt. In nicht-europäischen Ländern ist meistens ein internationaler Führerausweis nötig. Wo dies der Fall ist, siehst du hier.

Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn

Auf Schweizer Autobahnen gilt Tempolimit 120 km/h. Dies ist aber nicht überall so – schaut man zum Beispiel ins angrenzende Ausland, so gilt in Italien, Frankreich und auch Österreich 130 km/h. In Deutschland gibt es kein Tempolimit. Vorsicht: auf Stadtautobahnen kann ein Limit vorgegeben sein. Langsamer unterwegs ist man zum Beispiel in Grossbritannien mit 110 km/h oder in Lettland mit 100 km/h.

Licht am Tag

Licht an – auch am Tag. Was in der Schweiz seit einigen Jahren gesetzlich verankert ist, wird in anderen Ländern anders geregelt. In Deutschland, Frankreich und auch Österreich ist es empfohlen. Hingegen in Italien ist es ausserorts obligatorisch.

Maut

Was bei uns die Autobahnvignette ist, sind im Ausland meistens die Mautstellen. So muss zum Beispiel in Italien ziemlich oft Geld geschüttet werden, in Österreich hingegen nur einmal für ein sogenanntes «Pickerl», vereinzelt muss noch für Tunnels bezahlt werden. Deutschlands Autobahnnetz ist gratis, in Frankreich hingegen muss auch Maut bezahlt werden.

Schuhe

Mit Flip Flops, High Heels, Gummistiefeln oder sogar barfuss fährt man nicht Auto. So haben wir es in der Fahrschule gelernt. Doch wie auch in der Schweiz gelten im Ausland keine ausdrückliche Verbote. Passiert jedoch ein Unfall, kann es aufgrund ungeeigneten Schuhwerks zu Bussen oder auch Problemen mit der Versicherung kommen. TCS-Mediensprecher Lukas Reinhardt empfiehlt: «Aus Sicherheitsgründen raten wir, immer mit festem Schuhwerk zu fahren und dazu allenfalls ein Paar Turnschuhe im Auto zu lassen und die Schuhe zu wechseln, bevor man losfährt.»

Telefonieren

«So call me maybe», sang schon Carly Rae Jepsen 2012. Doch wie ist es mit dem Telefonieren im Ausland? In der Schweiz gilt: Freisprechanlagen wie auch Kopfhörer und Headsets dürfen genutzt werden. In Deutschland und Österreich wird es gleich gemacht wie in der Schweiz. Hingegen in Frankreich ist es strenger – nur integrierte Freisprechanlagen sind erlaubt. In Italien sind Freisprechanlagen ebenfalls erlaubt. Bei den Kopfhörern ist es aber so, dass diese nur an einem Ohr getragen werden dürfen. Eine Übersicht über alle wichtigen Reiseziele findest du auf der Website des TCS.

Umweltzonen

Immer mehr Länder in Europa führen Umweltzonen ein. Was in der Schweiz noch nicht der Fall ist, gehört in Deutschland zum Alltag. Der «grosse Kanton» hat bereits in über 50 Städten solche Zonen eingeführt. Befahren darf man diese nur mit einer Umweltplakette. Dies gilt übrigens auch für ausländische – sprich auch für unsere – Fahrzeuge. Auch Italien hat angefangen, solche Zonen einzuführen. So muss zum Beispiel in Mailand ein Umweltpass gekauft werden und es wurden Fahrverbote erlassen. In Bologna und im Südtirol wurden zudem Fahrverbote oder ein Umweltticket eingeführt. Wie es in den weiteren EU-Ländern aussieht, siehst du hier.

Doch wie erhalte ich überhaupt eine solche Plakette? «Das variiert von Land zu Land. Meist kann man vorgängig die entsprechende Plakette im Internet bestellen, erhält sie am Zoll oder in Autogaragen», sagt TCS Mediensprecher Lukas Reinhardt.

Verkehrsregeln

Schon die Schweizer Verkehrsregeln fordern uns manchmal. Wann darf man Rechts vorbeifahren und wann nicht? Oder wie geht jetzt das mit dem Warndreieck? Einfacher ist es im Ausland auf jeden Fall nicht. Eine Zusammenstellung zu jedem der über 200 Länder weltweit findest du hier. Es gibt aber auch kuriose Verkehrsregeln. So muss zum Beispiel in Serbien und Mazedonien immer zwingend ein Abschleppseil im Auto mit dabei sein. In unserem Nachbarland Österreich gilt ein Nacht-Hup-Verbot und in der Hauptstadt Wien gibt es sogar ein generelles Hup-Verbot.

Warnwesten

Hat das Auto eine Panne oder passiert ein Unfall (wir hoffen es natürlich nicht), hilft eine Warnweste, die anderen Autofahrer auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Während diese in der Schweiz und Deutschland nicht obligatorisch mitgeführt werden muss, muss sie in Frankreich, Österreich und Italien im Auto sein. Ist ein Auto ohne Weste oder wird diese bei einem Notfall nicht getragen, drohen Bussen.

veröffentlicht: 22. Juni 2019 17:25
aktualisiert: 24. Juni 2019 09:41
Quelle: ham

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