Es ist Mittwochnachmittag im wunderschönen Bündner Dorf Segnas. Der nasse Vorplatz des Lagerhauses «Alpina» ist noch das Überbleibsel einer Wasserschlacht, mit welcher sich die Kinder nach einer langen Wanderung abgekühlt haben. Nicht nur sie brauchten nach dem Ausflug einen Abkühlung, auch ihre vierbeinigen Freunde hatten Spass am kühlen Nass.
Verantwortung übernehmen
Insgesamt 40 Jugendliche verbringen momentan eine Woche ihrer Sommerferien im Lager «Jugend und Hund», welches es schon seit bald 20 Jahren gibt. Jedes Kind bringt einen Hund mit, egal ob der eigene oder den eines Bekannten. «Die Jugendlichen lernen so Verantwortung für einen Hund zu übernehmen», sagt Sandra Altorfer, welche schon seit Beginn als Mitleiterin ins Lager fährt. «Sie lernen viel über die Tiere, müssen sich um sie kümmern und schaffen eine enge Verbindung zu den Hunden. Hauptsächlich wollen wir ihnen aber eine schöne Zeit mit ihren Vierbeinern ermöglichen.»
Freunde fürs Leben
Zu den Programmpunkten gehören neben Wandern und spontanen Wasserschlachten auch verschiedene Arten von Hundesport, Spiele, Spaziergänge, Tierpflege, aber auch Zeit zum Kuscheln und Freundschaften knüpfen. Das sei sowieso das Schönste, sagt Antonia Müller aus Appenzell Innerrhoden. Die 14-Jährige ist schon zum dritten Mal im Lager «Jugend und Hund» zusammen mit ihrem Cocker Spaniel. «Man lernt ganz viel Neues mit seinem Hund. Aber es ist auch toll, neue Leute kennenzulernen. Man findet richtig gute Kollegen, die man dann auch mal unter dem Jahr treffen kann», so Antonia.
Eine starke Verbindung zum Hund
Um am Lager teilzunehmen, müssen die Jugendlichen zwischen 12 und 20 Jahren alt sein. Die 18-jährige Luana Zalole aus Winterthur ist schon seit 2012 dabei. Dieses Jahr durfte sie zum ersten Mal die Rolle einer Hilfsleiterin übernehmen. «Ich komme immer wieder hier her, es ist extrem schön. Die Verbindung zum eigenen Hund verstärkt sich sehr, weil man wirklich Zeit für ihn hat und nicht ständig vom Alltag abgelenkt ist.» Die Leiterposition gefalle ihr gut, auch wenn es Herausforderungen gebe. «Gerade beim Wandern hat man eine grosse Verantwortung. Die Hunde verstehen sich untereinander nicht immer, dann muss man helfen, die Konflikte zu lösen.»
Einfach mal relaxen
Meistens geht es im Lager «Jugend und Hund» aber sehr friedlich zu und her. Nachdem sich die Hunde und auch die Jugendlichen von der Wanderung und der Wasserschlacht ausgeruht haben, ist relaxen angesagt. Die Jugendlichen verteilen sich überall auf der Wiese und bürsten und massieren ihre Vierbeiner. Nebenan rauscht ein Bach, ab und zu fliegt ein Schmetterling vorbei... Es ist wohl die Ruhe vor dem Sturm, denn bald ist Fütterungszeit. Und wenn sich 40 Hunde auf einmal auf ihren Napf freuen, gibt es bestimmt wieder ganz viel Action.
(kov)