Mörder-Marder reisst 29 Vögel

· Online seit 15.08.2019, 14:23 Uhr
Ein Marder hat sich in der Nacht auf Dienstag in das Vogelgehege von Beatrice und Niklaus Casutt eingeschlichen. Darin richtete er einen Schaden an, den das Melser Ehepaar zutiefst erschütterte.
Nina Müller
Anzeige

Beatrice Casutt liegt in der Nacht auf Dienstag schlafend in ihrem Bett, als sie plötzlich vom Lärm ihrer Vögel geweckt wird. Sie und ihr Ehemann Niklaus züchten gemeinsam Kanarienvögel, Wellen- und Nymphensittiche. Die Züchterin begibt sich zum Fenster, um nachzuschauen, was sich in ihrem Garten abspielt. Dort bietet sich ein Bild des Grauens: Regungslos liegen mehrere Vögel auf dem Boden des Käfigs. «Zuerst dachte ich, die Vögel schlafen», sagt Beatrice Casutt gegenüber dem «Sarganserländer».

Marder tötete hauptsächlich Jungtiere

Immerhin habe sie den Marder vertrieben, als sie mit der Taschenlampe auf den Käfig zündete. Das Ausmass des Marder-Angriffs zeigt sich im Morgengrauen. Das Tier hat sich ein Loch in den Käfig gebuddelt. Wegen des wilden Flattern der Vögelchen kam der Marder gemäss Beatrice Casutt erst recht in den Jagdrausch und tötete 29 von insgesamt 60 Vögeln. Ihr Leben lassen mussten hauptsächlich Jungtiere, da diese sich nicht in die Höhe retten konnten. Das Ehepaar aus Mels ist schockiert. «Mein Mann hängt sehr an seinen Vögeln. Der Verlust ist schrecklich», sagt Beatrice Casutt im «Sarganserländer».

Käfig war nicht gut genug gegen Marder geschützt

Den Vogelkäfig hat Niklaus Casutt selbst gebaut, im Glauben, dass seine Vorkehrungen Marder und andere kleine Raubtiere aufhalten könnten. Zwei Lagen Draht, eine stabile Konstruktion und ein gepflasterter Rand hätten aus seiner Sicht ausreichen müssen. Wildhüter Reto Wildhaber widerspricht im «Sarganserländer»: «Damit ein Gehege oder Käfig wirklich marderdicht ist, muss der Zaun mindesten 20 Zentimeter tief in den Boden gezogen werden.» Von Marderfallen rät der Wildhüter ab. Dann komme einfach der nächste Marder.

Das Ehepaar muss nun nicht nur mit dem Verlust seiner geliebten Vögel leben, sondern auch mit dem Gewinnverlust, der durch den Vorfall entstanden ist. Die getöteten Vögel hatten einen Wert von 900 Franken. Zudem muss das Käfig repariert und marderdicht gemacht werden, wodurch weitere Kosten anfallen werden.

veröffentlicht: 15. August 2019 14:23
aktualisiert: 15. August 2019 14:23
Quelle: nm

Anzeige
Anzeige