Netflix: Neue Serie sorgt für Ärger
Patty ist eine amerikanische Highschoolschülerin. Sie ist übergewichtig und wird deshalb an ihrer Schule gemobbt. Als ihr kurz vor den Sommerferien der Kiefer gebrochen wird, nimmt sie zwangsweise ab und kehrt als heisse und schlanke Frau an ihre Highschool zurück. Plötzlich ist sie beliebt und wird als attraktiv angesehen. Diese neue Macht nutzt sie, um Rache an ihren Mobbern zu nehmen.
Petition gegen Austrahlung hat bereits 130'000 Unterschriften
Mit dieser Geschichte sind viele Leute nicht einverstanden. Genauer gesagt sind mindestens 130'000 Menschen damit nicht einverstanden. So viele haben nämlich eine Petition unterschrieben, die verlangt, dass die Serie erst gar nicht ausgestrahlt wird. Den Serienmachern wird nicht nur Fatshaming vorgeworfen, sondern auch die Vermittlung eines ungesunden Schönheitsideals. Für die Rolle der Patty trug Darstellerin Debby Ryan einen Fat Suit. Auf Social Media wurden viele Stimmen dagegen laut. Man solle dünne Menschen nicht in Fat Suits stecken und sich anschliessend über sie lustig machen. «Fettanzüge sind niemals okay!», schreibt beispielsweise Amanda Elliot auf Twitter.
CW: weight loss, fatmisia/fatphobia, eating disorders
— Amanda Elliott (@AmandaApparel) July 19, 2018
Hi, hello, @netflix? FAT SUITS ARE NEVER OKAY.
Selling a weight loss revenge story to teens who are already at high risk for eating disorders is NOT OKAY.
This is gross and I’m mad as hell. https://t.co/Zd8cP7hHi1
Viele sind nicht damit einverstanden, dass Patty zuerst eine Transformation zur dünnen Frau machen muss, damit sie Rache nehmen kann. «Kann sie nicht als Dicke Rache nehmen und dabei erkennen, wie cool, lustig und heiss sie ist? Das wäre etwas Neues und Frisches», twittert eine andere Userin.
Can we get a show where a fat character gets Revenge on everyone who’s shitty to them while still being fat, and is recognized as badass and funny and super hot, because that would be something actually fresh and cool and not the lukewarm watery oatmeal that is Insatiable
— ?The Bastards Don’t Get To Win? (@RoAnnaSylver) July 19, 2018
Gesicht der #metoo-Bewegung spielt mit
Alyssa Milano spielt ebenfalls in der Serie mit und wird dafür harsch kritisiert. Gerade sie, das Gesicht der #metoo-Bewegung, solle sich dafür schämen. Auf Twitter nimmt sie Stellung dazu: «Wir machen uns nicht über Patty lustig. Vielmehr zeigen wir (durch Komik) den Schaden, den Fat-Shaming anrichtet. Ich hoffe, dass das noch klar wird», schreibt sie als Reaktion auf einen Tweet.
We are not shaming Patty. We are addressing (through comedy) the damage that occurs from fat shaming. I hope that clears it up. Also, this article does a good job of explaining it more: https://t.co/WoR8R7TjqR #Insatiable https://t.co/GFkDdsn1uh
— Alyssa Milano (@Alyssa_Milano) July 19, 2018
Viel Erfolg wird die Petition vermutlich nicht haben, da diese nicht rechtlich bindend ist. Allerdings sei es ein demokratisches Mittel und bildet eine Meinung ab, schreibt Watson. Je mehr Menschen die Petition unterschreiben, desto höher sei der Druck auf die Serien-Macher. Dass die Produzenten dem Druck nachgeben, ist eher unwahrscheinlich. Auch die Serie «13 Reasons Why» wurde stark kritisiert und es ist bereits eine dritte Staffel geplant.
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