Netflix: Neue Serie sorgt für Ärger

26.07.2018, 11:56 Uhr
· Online seit 26.07.2018, 06:29 Uhr
«Insatiable», auf Deutsch «Unersättlich», heisst eine der neusten Netflix-Produktionen. Die Serie ist noch nicht einmal gestartet und sorgte schon für einen riesigen Shitstorm.
Nina Müller
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Patty ist eine amerikanische Highschoolschülerin. Sie ist übergewichtig und wird deshalb an ihrer Schule gemobbt. Als ihr kurz vor den Sommerferien der Kiefer gebrochen wird, nimmt sie zwangsweise ab und kehrt als heisse und schlanke Frau an ihre Highschool zurück. Plötzlich ist sie beliebt und wird als attraktiv angesehen. Diese neue Macht nutzt sie, um Rache an ihren Mobbern zu nehmen.

Petition gegen Austrahlung hat bereits 130'000 Unterschriften

Mit dieser Geschichte sind viele Leute nicht einverstanden. Genauer gesagt sind mindestens 130'000 Menschen damit nicht einverstanden. So viele haben nämlich eine Petition unterschrieben, die verlangt, dass die Serie erst gar nicht ausgestrahlt wird. Den Serienmachern wird nicht nur Fatshaming vorgeworfen, sondern auch die Vermittlung eines ungesunden Schönheitsideals. Für die Rolle der Patty trug Darstellerin Debby Ryan einen Fat Suit. Auf Social Media wurden viele Stimmen dagegen laut. Man solle dünne Menschen nicht in Fat Suits stecken und sich anschliessend über sie lustig machen. «Fettanzüge sind niemals okay!», schreibt beispielsweise Amanda Elliot auf Twitter.

Viele sind nicht damit einverstanden, dass Patty zuerst eine Transformation zur dünnen Frau machen muss, damit sie Rache nehmen kann. «Kann sie nicht als Dicke Rache nehmen und dabei erkennen, wie cool, lustig und heiss sie ist? Das wäre etwas Neues und Frisches», twittert eine andere Userin.

Gesicht der #metoo-Bewegung spielt mit

Alyssa Milano spielt ebenfalls in der Serie mit und wird dafür harsch kritisiert. Gerade sie, das Gesicht der #metoo-Bewegung, solle sich dafür schämen. Auf Twitter nimmt sie Stellung dazu: «Wir machen uns nicht über Patty lustig. Vielmehr zeigen wir (durch Komik) den Schaden, den Fat-Shaming anrichtet. Ich hoffe, dass das noch klar wird», schreibt sie als Reaktion auf einen Tweet.

Viel Erfolg wird die Petition vermutlich nicht haben, da diese nicht rechtlich bindend ist. Allerdings sei es ein demokratisches Mittel und bildet eine Meinung ab, schreibt Watson. Je mehr Menschen die Petition unterschreiben, desto höher sei der Druck auf die Serien-Macher. Dass die Produzenten dem Druck nachgeben, ist eher unwahrscheinlich. Auch die Serie «13 Reasons Why» wurde stark kritisiert und es ist bereits eine dritte Staffel geplant.

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veröffentlicht: 26. Juli 2018 06:29
aktualisiert: 26. Juli 2018 11:56
Quelle: nm

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