Das Duell der britischen Underdogs

· Online seit 25.06.2016, 05:30 Uhr
1996 stand letztmals ein EM-Debütant in der K.o.-Phase. In Frankreich schafften es gleich vier von ihnen in die Achtelfinals, bei Wales - Nordirland gibt es gar ein direktes Duell zweier Neulinge. Im ersten britischen Aufeinandertreffen dieses Titelkampfs hatte Wales geschlagen abziehen müssen.
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In der Vorrunde verloren die Waliser gegen England 1:2 - und wurden am Ende dennoch Gruppensieger. Denn im Gegensatz zu den Engländern gewannen sie ihre Partien gegen die Slowakei und Russland.

An Olympischen Spielen können die vier britischen Verbände England, Schottland, Wales und Nordirland nur eine gemeinsame Mannschaft bilden. Im Fussball dagegen geht jede einzeln an den Start. Aber so erfolgreich war Britannien noch nie. 2008 hatte kein einziges Team die Qualifikation geschafft, acht Jahre später stammt - zählt man noch Irland, das sinnigerweise im Rugby oder im Cricket gemeinsam mit den Nordiren ein Team bildet, hinzu - ein Viertel der Achtelfinalisten von den britischen Inseln.

Wales geht in der Battle of Britain II erstmals an diesem Turnier als klarer Favorit in ein Spiel, nicht zuletzt dank Weltklassemann Gareth Bale. Der Stürmerstar von Real Madrid verbuchte in allen drei Vorrunden-Partien je einen Treffer. Letztmals verfügte Wales vor 58 Jahren mit dem legendären John Charles, wegen seiner Fairness «sanfter Riese» genannt, über eine derart überragende Persönlichkeit. Mit ihm erreichten die Waliser an der WM 1958 die Viertelfinals. Dorthin wollen sie es jetzt auch auf EM-Ebene erstmals schaffen.

Die Nordiren wiederum, erstmals seit 30 Jahren wieder an einem grossen Turnier dabei, zählen auf ihre Abwehr, deren Torhüter Michael McGovern von der französischen Fachzeitung «L'Equipe», wie auch Fabian Schär, ins Team der Vorrunde gewählt wurde.

Beeindruckend dürfte am Samstag ab 18.00 Uhr in Paris auch die Kulisse werden, welche die sangesfreudigen Fans beider Lager bilden. «Geografisch sind wir beide klein, aber was die Leidenschaft betrifft, sind wir ein Kontinent», sagt der walisische Coach Chris Coleman.

veröffentlicht: 25. Juni 2016 05:30
aktualisiert: 25. Juni 2016 05:30
Quelle: SDA

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