Fünf Vögel eingeschläfert
«Bei der Triage musste ein Tierarzt fünf Vögel einschläfern, weil diese zu krank waren», sagt Franz Blöchlinger, Tierschutzbeauftragter beim Veterinärdienst des Kantons St.Gallen. "Die restlichen hundert Tiere sind momentan kollektiv bei einer Person im Kanton St.Gallen untergebracht, welche genügend Platz für die Tiere hat. «Wir können in solchen Fällen glücklicherweise auf ein grosses Netzwerk von Vogelhaltern zurückgreifen», sagt Blöchlinger.
Nachdem anfangs Woche verschiedene Medien über die verwahrlosten Wellensittiche berichtet haben, hätten sich rund 50 Personen beim Veterinärdienst und der Polizei gemeldet. «Einige von ihnen wollten bis zu 20 Tiere aufnehmen. Diese Hilfsbereitschaft hat mich sehr gefreut», sagt Blöchlinger. Bis die Vögel allerdings auf mehrere Standorte verteilt werden können, muss erst das Verfahren gegen die ehemalige Halterin abgeschlossen werden. Laut Dionys Widmer, Mediensprecher der Stadtpolizei St.Gallen, konnte die Frau noch nicht einvernommen werden. «Sie befindet sich momentan immer noch in medizinischer Betreuung», sagt Widmer. Ihr wurde eröffnet, dass eine Anzeige auf sie zukommt.
Ob und wie viele der Wellensittiche zurück zur Halterin gelangen werden, bleibt bis dahin unklar. Franz Blöchlinger rechnet aber nicht damit, dass die Frau alle Vögel wiederbekommen wird: «Ihr ist die Situation ganz offensichtlich über den Kopf gewachsen.»