Hat Dich die NSA ausspioniert?

16.09.2015, 20:51 Uhr
· Online seit 16.09.2015, 20:40 Uhr
Mit einem simplen Online-Formular lässt sich neuerdings überprüfen, ob man von der NSA ausspioniert wurde. Das Formular wird von einer Bürgerrechts-NGO angeboten.
Dumeni Casaulta
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Nachdem ein Gericht das britische Datenaustauschprojekt mit der NSA für illegal erklärte, bietet die britische Menschenrechtsorganisation Privacy International jetzt ein einfaches Tool an, um zu überprüfen, ob man ausgehorcht wurde. Man muss nur ein Online-Formular ausfüllen und die E-Mail-Adresse und Telefonverbindung angeben, von denen man glaubt, sie könnten abgehört worden sein. Das berichtet die Welt.

Schickt man das Formular ab, muss das britische Investigatory Powers Tribunal, das Gericht, das die Geheimdienstaktivitäten überprüft, die Speicher des britischen Geheimdienstes nach den Informationen durchsuchen lassen. Des Weiteren kann man den Geheimdienst auffordern, die Daten zu löschen.

Auch Schweizer können das Formular ausfüllen

Die Anfrage via Formular ist nicht nur für britische Bürger möglich, sie kann von Menschen aus der ganzen Welt gestellt werden. Das wurde möglich durch ein Urteil im vergangenen Februar. Das Investigatory Powers Tribunal hat die Praxis eines britischen Geheimdienstes für illegal erklärt. Konkret ging es um die Beteiligung an NSA-Spähprogrammen.

Die Datenspeicher des britischen Geheimdienstes enthalten vor allem Verbindungsdaten von E-Mails und Telefongesprächen oder auch Suchbegriffe, die bei Google, Facebook oder Youtube eingegeben wurden. Zu 95 Prozent seien im Speicher Daten, welche die Amerikaner gesammelt haben.

Die Sache hat einen Haken

Wer wissen will, ob er ausspioniert wurde, muss schnell handeln. Die Briten untersuchen nämlich nur Datensätze, die nicht länger als ein Jahr zurück liegen, und noch dazu nur solche Daten, die vor dem 5. Dezember 2014 gesammelt wurde. Heisst: Eine Anfrage die jetzt erfolgt, führt dazu, dass die Datensätze vom 16. September 2014 bis zum 5. Dezember durchsucht werden.

Hinzu kommt, wer etwas erfahren will, muss dem britischen Geheimdienst erst selbst einmal Daten über sich selbst liefern. Für eine gründliche Suche werden «Selektoren» wie die IP-Adresse, E-Mail, Telefonnummer oder Hardware-Adresse benötigt. Offiziell darf der britische Geheimdienst diese Informationen aber nur brauchen, um die Anfrage zu beantworten... (cas)

 

veröffentlicht: 16. September 2015 20:40
aktualisiert: 16. September 2015 20:51

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