Heidler sind von Spitalverbund enttäuscht
Die Chirurgie-Abteilung des Spitals Heiden wird geschlossen. Dieser Entscheid wurde bereits vor einigen Monaten gefällt. An der Informationsveranstaltung vom Montagabend hatte nun die Bevölkerung erstmals die Gelegenheit, Fragen an die Verantwortlichen zu stellen. Doch der Verwaltungsrat des Spitalverbunds konnte die Situation nicht entspannen.
So lieferte er der erwartungsvollen Bevölkerung beispielsweise keine detaillierten Zahlen.«Das würde die Situation emotional stark belasten», sagte Verwaltungsratspräsidentin Christiane Roth. Das Vertrauen ins Spital und in die Politik, welche die Marschrichtung des Spital unterstützt, ist bei vielen verloren.
Bevölkerung hat Vertrauen verloren
Josua Bötschi, ehemaliger Gemeindepräsident von Heiden, ist besorgt: «Ich habe Angst, dass das ein Sterben auf Raten ist. Ich kennen niemanden, der das Spital Heiden schliessen möchte. Es hängt das ganze Dorf dran.» Er vermutet, dass nach der Chirurgie weitere Teile des Spitals schliessen würden.
Neu ist die Chirurgie des Spitals Herisau für die Heidler zuständig. Bötschi hätte sich mehr Fingerspitzengefühl gewünscht beim Vorgehen: «Der Entscheid wurde einfach so gefällt. Man hat das Personal und die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen gestellt.»
Protestmarsch nach Herisau
Hausarzt Teddy Kaufmann kündigte am Montagabend einen Protestmarsch an. Am Sonntag in einer Woche wird von Heiden nach Herisau marschiert, um zu zeigen, dass der Weg dorthin weit ist.
Ob das noch etwas an den Plänen des Spitalverbunds ändern kann, ist fragwürdig. Schon jetzt werden erste Operationen nicht mehr in Heiden durchgeführt.
Mehr dazu heute ab 18.00 Uhr auf TVO.