Neonazis wurden unfreiwillig zu Schleppern

· Online seit 26.07.2017, 16:31 Uhr
Dumm gelaufen: Die Rechtsradikalen der Identitären Bewegung, die mit einem Boot Flüchtlinge zurück nach Afrika bringen wollten, haben offenbar selbst Flüchtlinge transportiert.
René Rödiger
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Es tönt wie aus einer Komödie. Da wollen ein paar selbst ernannte «Europa-Beschützer» mit einem Schiff im Mittelmeer patrouillieren und Flüchtlingsboote abfangen. Die Menschen sollten direkt zurück an die nordafrikanische Küste gebracht und die Schlepper-Boote zerstört werden.

Nun berichtet eine zypriotische Nachrichtenagentur, dass die «C-Star», das Boot der rechtsextremen Identitären Bewegung, im Hafen von Famagusta festsitzt und der Kapitän verhaftet worden ist. Der Vorwurf: Menschenschmuggel.

Offenbar haben die Rechtsextremen Crew-Mitglieder aus Sri Lanka angeheuert. Diese haben das Schiff bei einem Zwischenstopp auf Zypern verlassen und dort Asyl beantragt. Die Identitäre Bewegung bestätigt den Vorfall indirekt auf Twitter, die «asiatische Trainings-Crew» sei nicht mehr an Bord und wurde von «NGOs massiv gedrängt, einen Asylantrag zu stellen».

Die Tamilen haben offenbar angegeben, dass sie für die Fahrt bezahlen mussten. Die Identitären sagen gegenüber dem «Kurier», dass die Crew zu Trainingszwecken an Bord gewesen war, um eine Kapitänsausbildung zu absolvieren. Natürlich hätten sie dafür auch bezahlt.

veröffentlicht: 26. Juli 2017 16:31
aktualisiert: 26. Juli 2017 16:31
Quelle: rr

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