Neuer Trend? Reparieren statt wegwerfen

29.10.2016, 10:48 Uhr
· Online seit 28.10.2016, 14:27 Uhr
«Reparieren statt neu kaufen» lautet das Motto des ersten Schweizer Reparaturtages, der morgen Samstag stattfindet. In der ganzen Schweiz können Besucher an Reparaturveranstaltungen kaputte Gegenstände dank der Hilfe von ehrenamtlichen Reparaturprofis flicken lassen.
Laurien Gschwend
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Die Stiftung für Konsumentenschutz organisiert am Samstag erstmalig den Schweizer Reparaturtag. Zahlreiche Reparaturveranstaltungen, sogenannte «Repair Cafés», finden an diesem Tag in der ganzen Schweiz statt. Repariert werden Elektrogeräte, Spielzeug, Kleider und andere Gegenstände.

Das Thema ist aktuell

Auch das Repair Café «Reparatutti» in Flawil ist am Samstag am Schweizer Reparaturtag dabei. Für den Gründer Michael Suter steht das «Reparatutti» für ein wichtiges gesellschaftliches Thema: «In der heutigen Zeit ist es besonders aktuell, weil gerade durch die Wegwerfmentalität ein grosser Energieverschleiss und eine grosse Umweltbelastung entstehen. Das können wir uns nicht mehr leisten. Mit dem ‹Reparatutti› wollen wir zeigen, dass man es auch anders machen kann.» Die Besucher können entscheiden, ob sie selber Hand anlegen möchten oder es dem Profi überlassen.

«Reparieren ist mit Emotionen verbunden»

Neben der grossen Umweltbelastung gibt es für den leidenschaftlichen Reparateur noch eine weitere Motivation: «Reparieren macht einfach Freude. Nicht nur uns, die reparieren, sondern auch den Leuten, die zuerst enttäuscht sind, wenn etwas kaputt geht und sich dann sehr freuen, wenn es wieder funktioniert. Das ist etwas sehr Emotionales und gibt uns einen wahnsinnigen Auftrieb.» Kleinere Elektrogeräte, Textilien, Spielsachen - es gibt fast nichts, das nicht repariert werden kann. Auch Lieblingsgegenstände, die mit Erinnerungen verbunden sind, werden wieder auf Vordermann gebracht.

Die Repair Cafés sind gut besucht

Die Stiftung Konsumentenschutz Schweiz lancierte vor zwei Jahren die Idee der «Repair Cafés». Geschäftsleiterin Sara Stalder sieht Potential: «Mittlerweile gibt es bereits 40 Reparaturinitiativen die am entstehen sind, oder schon entstanden sind.» Die Bilanz nach zwei Jahren ist positiv: «Es hängt vom Wetter ab, aber normalerweise sind die Repair Cafés gut besucht. Jährlich haben wir Hunderte Gegenstände pro Repair Café, die geflickt werden können», so Stalder.

Die Übersicht zu den Repair Cafés in der Schweiz findest du hier.

Lilian Wehrle

veröffentlicht: 28. Oktober 2016 14:27
aktualisiert: 29. Oktober 2016 10:48

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