Pendler ärgern sich über Zugausfälle
Gegen 8 Uhr konnten die Störungen behoben werden. Die Lage habe sich mittlerweile grösstenteils normalisiert. Vereinzelt gebe es noch Verspätungen im niedrigen Minutenbereich, heisst es seitens der SBB. In der Ostschweiz war unter anderem der Bahnhof Rorschach betroffen. Wegen einer technischen Störung an der Bahnanlage war der Bahnverkehr in Rorschach unterbrochen.
«Unzumutbar» für Kunden
Kurt Schreiber, Präsident vom Fahrgastverband Pro Bahn, ist enttäuscht: «Das ist unzumutbar. Im Sommer standen die Züge wegen Hitze still und jetzt hat die SBB die Kälte nicht im Griff». Pro Bahn fordert die alte Zuverlässigkeit der SBB zurück. Er ortet das Problem, bei den neuen Zügen. «Das ist die neue Technologie», sagt Schreiber, «früher wäre so ein Chaos nicht passiert.» Besondern in der Ostschweiz verkehren neue Züge auf der Rheintal-Linie und zwischen Chur und Zürich.
Verspätungen unter anderem wegen «vereister Lokitüren»
Schuld an den Verspätungen waren nicht nur die eisigen Temperaturen, sondern eine regelrechte Pechsträhne, sagt Franziska Frei Mediensprecherin der SBB: «Wir hatten einerseits zwei Stellwerkstörungen in Rorschach und in Zürich, diese hatten nichts mit der Kälte zu tun. Zusätzlich kam es zu Problemen wegen der Kälte. Zum Beispiel konnten einzelne Lokführer nicht einsteigen, weil die Schlösser der Türen vereist waren». Im Weiteren habe es Probleme mit Weichen gegeben. Eisbrocken, die von Zügen gefallen waren, verhinderten, dass die Weichen umgestellt werden konnten. Auch die SBB brauche bei einem Kälteeinbruch eine gewisse Akklimationszeit.
Auf Twitter hagelt es Reaktionen von Pendlern. Die sind oftmals sarkastisch.
Jedes Kind weiss, dass es in der Schweiz im Winter schneit und kalt wird. Nur die #SBB ist jedes Jahr überrascht...
— Debby (@Politikverdruss) 18. Januar 2016
Ich staune immer wieder, wie die SBB mit Kälte überfordert ist.... Schnee ist auch sowas Ungewohntes in der Schweiz. — Gabriella Signer (@gsigner) 18. Januar 2016
#SBB setzen zur Untersuchung der Probleme sofort wieder ihr «Komitee zur Erforschung aussergewöhnlicher Phänomene» wie plötzliche Kälte ein. — Stefan Millius (@MilliusStefan) 18. Januar 2016
Die Pendler zögerten dann auch nicht, ihrem Ärger Luft zu verschaffen.
Mentimorge, so hemmer di gern... #aerger #sbb #zugausfall pic.twitter.com/N3zzdwHAjD — Philipp Erismann (@p_erisma) 18. Januar 2016
@zeitreiser @FlohEinstein naja nach 20' Überlegzeit bin ich doch wieder bei der alten #Stellwerkstörung #sbb pic.twitter.com/MnZiZX3YDS
— Roger Basler (@rogerbasler) 18. Januar 2016
Immerhin diese Dame scheint dem Unterbruch in Rorschach durchaus etwas Positives abgewinnen zu können...
Since the train broke down I walked the rest. #Rorschach #meinbodensee #Bodensee #lakeconstance #myswitzerland pic.twitter.com/f11L6wQMah — Nadine (@Pipoca_nr) 18. Januar 2016
Eine etwas andere Meinung hat Christian Ginsig, Mediensprecher der SBB:
Stell dir vor es ist Winter und die grösste Verspätung im Fernverkehr liegt bei 5 Minuten. #nurmalso #SBB #Olten pic.twitter.com/IPaD2Yn9XU
— Christian Ginsig (@ginsig) 18. Januar 2016