Unia kritisiert Arbonia Forster scharf

18.09.2015, 17:39 Uhr
· Online seit 18.09.2015, 17:08 Uhr
Die Gewerkschaft Unia kritisiert Bauausrüster Arbonia Forster (AFG) für die Auslagerung der Heizkörper-Produktion von Arbon nach Tschechien. Das Management habe alle Rettungsvorschläge der Mitarbeitenden in den Wind geschlagen. Bis Ende Jahr werden 66 Arbeiter entlassen.
David Scarano
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Diese müssten nun «auf billige Art und Weise für die Fehler des Managements büssen», heisst es in einer Stellungnahme der Gewerkschaft. Bereits im Oktober sollen laut Unia 16 Mitarbeiter in Arbon entlassen werden. Weitere 50 Kündigungen werde es in einem Jahr geben.

Rund 400 Stellen fallen weg

Der Ostschweizer Bauausrüster hatte Mitte August angekündigt, einen Teil der Produktion ins Ausland zu verlagern. Rund 400 Stellen in Altstätten SG, Arbon und Villeneuve VD werden geopfert. Nachdem es mit der Tür- und Fensterbau-Tochter Ego Kiefer jahrelang bergab ging, soll künftig im Ausland produziert werden.

Die Auslagerung der Heizkörper-Produktion nach Tschechien ist ein Teil dieser umfangreichen Restrukturierung bei AFG. Laut Unia haben Personalkommission und Kadermitarbeiter in einem umfangreichen Papier aufgezeigt, wie die Arbeitsplätze in Arbon durch weitere Optimierungen und Einsparungen erhalten werden könnten.

Unia: Auslagerung birgt Risiken

Die Mitarbeitenden hätten dabei auch vor den Risiken einer Verlagerung gewarnt. Der Verlust an «Swissness» werde negative Folgen haben, Kunden könnten abspringen und die Marktführerschaft des Unternehmens gefährden. AFG habe diese Vorschläge vom Tisch gewischt mit dem Argument, die Einsparungen seien zu gering.

Die Betroffenen in Arbon würden ungenügend unterstützt, schreibt Unia. Es brauche «einen Sozialplan, der diesen Namen verdient» mit grosszügigen Frühpensionierungen und höhere Abfindungen. Es dürfe nicht sein, dass allein die Mitarbeitenden «für die in der Ära Oehler begangenen Fehler der Konzernleitung» büssen müssten.

Verlagerung nach Tschechien fix

AFG-Sprecherin Fabienne Zürcher bestätigte auf Anfrage den Abschluss des Konsultationsverfahrens in Arbon. Nach intensiven Gesprächen halte AFG an der Verlagerung der Produktion nach Tschechien fest. Die Mitarbeitenden seien am Donnerstag informiert worden.

Eine Sozialplan-Pflicht bestehe in Arbon nicht, sagte Zürcher. In Altstätten SG und Villeneuve VD seien noch Gespräche über die angekündigten Auslagerungen im Gang.

veröffentlicht: 18. September 2015 17:08
aktualisiert: 18. September 2015 17:39
Quelle: sda

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