Zug fährt nach Frauenfeld statt St.Gallen

27.11.2016, 12:59 Uhr
· Online seit 27.11.2016, 10:02 Uhr
Der Lautsprecher des Thurbo-Zuges in Winterthur verkündet am Samstag kurz nach Mitternacht die Abfahrt nach St.Gallen, doch der Zug fährt weiter Richtung Frauenfeld und Konstanz. Zwischen 50 und 100 Zugpassagiere kommen mitten in der Nacht am falschen Ort an.
Angela Mueller
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So viel Pech muss man haben: Kurz nach Mitternacht verkünden die Lautsprecher im Thurbo Zug in Winterthur die Weiterfahrt nach St.Gallen. Doch leider war die Durchsage nicht korrekt. Ein Securitas-Mitarbeiter versuchte die Leute noch zu informieren, aber leider zu spät. Der Zug fährt ab.

Unter den Passagieren macht sich Unsicherheit breit. Leute zücken ihr Handy und checken per GPS, ob der Zug in Richtung Frauenfeld oder in Richtung Wil fährt. Das schlimmste Übel trifft ein: Der Zug fährt in Richtung Frauenfeld.

Verwirrte Passagiere in Frauenfeld

In Frauenfeld eingetroffen, strömen über hundert verwirrte Passagiere auf das Perron. «Es war überall beschildert! Wir hätten auch gemäss Lautsprecherdurchsage nach St. Gallen fahren müssen», nervt sich eine Passagierin gegenüber FM1Today. Noch kritischer ist die Lage eines St. Galler Bauern: «Ich muss in den Morgenstunden meine Kühe melken! So komme ich viel zu spät!»

Fehler lag bei Thurbo

«Wir gehen davon aus, dass der Wagon tatsächlich falsch beschildert war und die Zugsdurchsage falsch war», sagt Werner Fritschi, Mediensprecher von Thurbo am Sonntagmorgen zu FM1Today. «Es tut uns leid.» Die Ursache des Fehlers wird Thurbo AG am Montag abklären. Fritschi hält fest, dass sowohl Beschilderung und Durchsage gekoppelt sind und automatisch erfolgen. «Normalerweise fährt der Zug mit zwei Wagons, wobei jeweils einer nach Konstanz fährt und einer nach St.Gallen.»

Weihnachtsmarkt in Konstanz ist wohl die Ursache

Gestern jedoch war ein Weihnachtsmarkt in Konstanz und der Zug war mit einem Wagen zusätzlich unterwegs. «Wahrscheinlich lag hier das Problem», sagt Fritschi. Gemäss Angaben von Thurbo waren ungefähr so viele Personen fälschlicherweise in Frauenfeld gelandet, wie es in «einem Bus Platz hat». Laut FM1Reporter waren es ungefähr 100 Personen.

Getränke-Coupons zum Trost

Die falsch transportieren Passagiere waren gezwungen, in Frauenfeld den Zug Richtung Romanshorn zu nehmen. Den beiden Kontrolleurinnen schlug Kritik entgegen. «Ich muss nach St. Gallen, jetzt fahre ich nach Romanshorn, um nach Hause zu kommen. Ich wäre um ein Uhr zu hause gewesen. Jetzt bin ich um zwei Uhr da!» Die Kontrolleurinnen reagieren abgeklärt und hören sich die Anliegen der Passagiere an. Zum Schluss verteilen sie 5-Franken-Coupons mit dem Kommentar: «Es tut uns Leid für die Umtriebe, aber den Nachtzuschlag können wir Ihnen nicht schenken. Mit diesem Coupon bekommen sie aber wenigstens ein Gratisgetränk.»

Passagiere sollen sich bei Thurbo melden

«Alle Leute, die ein Problem wegen dem Fehler hatten, sollen sich doch bei Thurbo melden», sagt Werner Fritschi, Sprecher der Regionalbahn Thurbo.

(zul/agm)

 

veröffentlicht: 27. November 2016 10:02
aktualisiert: 27. November 2016 12:59

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