St.Gallen

Klima-Knatsch wegen PC-7-Shows an der Olma: «Inakzeptabel»

· Online seit 11.10.2021, 06:18 Uhr
St.Galler Klimastreikende verurteilen die Olma für ihre Flugshows am ersten Messewochenende aufs Schärfste. Transparente, die sie auf dem Gelände aufgehängt hatten, wurden kurzerhand abmontiert.
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Manche blickten in den vergangenen drei Tagen begeistert in den St.Galler Himmel, als die PC-7-Staffel der Schweizer Luftwaffe anlässlich der Olma ihre Shows flog. Kein Verständnis für diesen Programmpunkt hat das Kollektiv Klimastreik St.Gallen: «Für uns ist das inakzeptabel», teilen die Aktivistinnen und Aktivisten in der Nacht auf Montag mit. «Nach einem Sommer, der weltweit vom Klimawandel geprägt war, eine solche Aktion durchzuführen, ist verantwortungslos.»

Transparente werden abmontiert

Das Kollektiv hängte auf dem Messegelände dann auch Transparente vor dem eigenen Stand auf. «Stellt euch vor, es ist Klimakrise – und man macht noch Flugshows», war darauf zu lesen. Die Transparente wurden von Mitarbeitenden der Olma allerdings schnell wieder entfernt.

«Das kann polarisieren»

Gegenüber dem St.Galler Tagblatt äussert sich Messeleiterin Katrin Meyerhans zur Aktion der Streikenden: «Wir wollen nicht, dass die Olma als Plattform für politische Zwecke gebraucht wird.» Die Vorführungen der PC-7-Staffel seien «ein Geschenk der Armee» an die Besucherinnen und Besucher der Olma gewesen. Viele hätten sich gefreut. «Dass das auch polarisieren kann, ist uns bewusst.»

Politisch seien die Transparente nicht gewesen, so das Kollektiv in seinem Statement. «Es geht darum, wie man Verantwortung gegenüber den nächsten Generationen übernimmt.» Bereits am Freitag hatten die Jungen Grünen der Stadt und Region St.Gallen die Flugshows «aufs Schärfste» verurteilt. Der CO2-Ausstoss und die Lärmbelästigung seien «unnötig».

Kampf gegen Überkonsum

Flugshows wird es in den kommenden Tagen keine mehr geben, diese waren nur für das erste Wochenende geplant. Das Klimakollektiv will in den nächsten Tagen jedoch Gespräche mit Messebesuchenden führen – und sie auf die Folgen eines Überkonsums aufmerksam machen. Dieser werde an der Olma «massiv» gefördert. «Tausende von Menschen werden mit Aktionen und Rabatten zu Käufen angestiftet, die sie womöglich nie getätigt hätten.» Der Klimastreik distanziere sich «klar von solchen Veranstaltungen».

(lag)

veröffentlicht: 11. Oktober 2021 06:18
aktualisiert: 11. Oktober 2021 06:18
Quelle: FM1Today

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