100 Kühlschränke im Standby-Modus

11.06.2018, 18:06 Uhr
· Online seit 11.06.2018, 06:38 Uhr
Seit Mitte Mai stehen Kühlschränke, Tische und Bänke auf der Kinderfestwiese in St.Gallen für das grosse Fest bereit. Doch der Traditionsanlass wird immer wieder verschoben. Keine einfache Situation, nicht nur für die Kinder, sondern auch für Zulieferer und Metzger.
Angela Mueller
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Die Wetterlage zeigt sich so unberechenbar wie selten während eines Frühsommers, dies macht es den Organisatoren schwierig, das Kinderfest anzusagen. Noch gibt es zehn mögliche Termine. «Wir können das Fest nicht spontan veranstalten, denn die Zulieferer brauchen eine gewisse Vorlaufzeit und die Kinder müssen proben können», sagt Simon Netzle, Projektleiter Kommunikation Stadt St.Gallen.

Doch auf Anfrage scheinen alle Zulieferer bereit zu sein, problematisch ist eher der Standby-Modus. Zum Beispiel für den Getränkelieferanten Schützengarten. Rund hundert Kühlschränke und Klapp-Pulte sowie diverse Kühlwagen von Schützengarten stehen derzeit ungebraucht auf der Festwiese.

Viel Veranstaltungen, zu wenig Kühlschränke

«Natürlich fehlt uns dieses Material», sagt Raphael Zängerle, Eventchef von Schützengarten. Gerade jene Wochenende mit diversen Veranstaltungen in der ganzen Schweiz sind eine Herausforderung: «Wir müssen die Material-Reserven anzapfen, aber irgendwie findet sich immer eine Lösung.» Schützengarten hat inzwischen eine langjährige Erfahrung mit der speziellen St.Galler Tradition: «Wir rechnen die Verschieberei jeweils in unsere Planung mit ein», sagt Zängerle.

Metzger warten auf den Startschuss

Das gleiche gilt für die Hauptsache am Kinderfest: Die Bratwurst. Fritz Wenger, Präsident der St.Galler Genossenschaft der Metzgermeister sagt: «Aus unserer Sicht ist alles organisiert, wir warten eigentlich nur noch auf den Startschuss.» Die St.Galler Metzger stellen die Bratwürste fürs Kinderfest jeweils in Nachtschicht her. «Heutzutage mit den modernen Produktionstechniken ist es kein Problem, innert kürzester Zeit eine solch riesige Menge Bratwürste herzustellen.»

Ausgebleichter Sonnenschutz

Tische, Bänke und Sonnenschutz wurden bereits Anfang Mai auf der Kinderfestwiese aufgebaut. Inzwischen sind sie mehr als einen Monat vollständig der Witterung ausgesetzt. «Wir haben gewisse Standschäden», sagt Saskia Van Son, Ressortleitung Bau und Infrastruktur Kinderfest. «Zum Beispiel bleicht der rote Stoff der Sonnendächer aus.» Doch ihre grösste Sorge sind die Gewitter. «Ein grösserer Sturm könnte die Infrastruktur stark beschädigen.»

Das Verschieben des Durchführungstermin kostet die Stadt: «Die drei Bühnen sind gemietet, je länger es geht, desto höher die Kosten», sagt Van Son. Immerhin, die übrigen Aufbauten wie Bänke und Sonnenschutz werden ausschliesslich fürs Kinderfest genutzt und jeweils nach dem Fest eingelagert. Bei der Licht- und Tontechnik gibt es keine zusätzlichen Mietkosten, diese Anlagen werden erst am Kinderfestmorgen aufgebaut.

Gewitter von 2012 soll sich nicht wiederholen

Am Kinderfest nehmen alle Schülerinnen und Schüler der städtischen Schulen teil - «tout Saint-Gall» ist auf den Beinen. Die Verantwortung für deren Sicherheit zu tragen ist immens: «Der Stadt und den Organisatoren sitzt immer noch der Schreck von 2012 im Nacken», sagt Netzle. Damals musste das Fest wegen einem heftigen Gewitter gegen 21 Uhr abgebrochen werden. «Wir wollen nicht, dass sich so etwas wiederholt.»

Im Moment ist das St.Galler Kinderfest auf den Freitag 15. Juni, angesetzt.
veröffentlicht: 11. Juni 2018 06:38
aktualisiert: 11. Juni 2018 18:06
Quelle: agm

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