Abenteuerlustige Flössler gesucht

24.02.2017, 09:43 Uhr
· Online seit 24.02.2017, 09:01 Uhr
Das Mammut Flossrennen lockt jedes Jahr etwa 30'000 Besucher ans Ufer von Thur und Sitter. Dieses Jahr läuft die Suche nach «Flösslern» allerdings etwas harziger als sonst. Eine Chance für alle Neulinge, einmal eine Fahrt zu wagen. Alles was es dafür braucht, ist ein schwimmfähiges Floss, einen kreativen Einfall und ein bisschen Mut.
Stephanie Martina
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Jedes Jahr im Mai wird es auf der Sitter und der Thur ziemlich bunt, wenn Flösser in allen Farben und Formen den Fluss hinab schippern. Doch dieses Jahr erweist sich das Teilnehmerfeld als etwas schmaler als sonst. Bisher haben sich erst rund 15 Flösser zum 43. Mammut Flossrennen angemeldet. Das Ziel der Veranstalter ist es jedoch, dass wie in den Vorjahren insgesamt etwa 40 Flösser an den Start gehen.

Die Anmeldefrist läuft noch bis am 3. März 2017. Fredi Brändle vom Organisationskomitee bleibt optimistisch, dass bis dahin noch einige Anmeldungen eingehen werden. «Erfahrungsgemäss treffen viele erst gegen Ende der Frist ein. Einige ‹Flössler› haben uns bereits zugesichert, dass sie wieder dabei sein werden. Nur ihre Anmeldung kommt oftmals erst auf den letzten Drücker.» Falls jedoch dieses Jahr zu wenig Flösser angemeldet werden, so habe man bestimmt noch einige Tage Reserve, um nochmals «Flössler» und «Flösslerinnen» zu rekrutieren. Alljährlich versucht das Organisationskomitee auch, «Neuflössler» zu einer Teilnahme zu bewegen.

Plauschklasse ideal für Neulinge

Gestartet wird in drei Kategorien: der Rennklasse, der Originalitätsklasse und der Plauschklasse. Für alle drei Kategorien werden noch Anmeldungen entgegengenommen. Allerdings empfiehlt Brändle jenen, die das erste Mal an einem Flossrennen teilnehmen, sich für die Plauschklasse anzumelden. «Während es in der Rennklasse darum geht, die Flussstrecke möglichst schnell zu bewältigen und in der Originalitätsklasse darum, das imposanteste, kreativste Floss zu präsentieren, steht in der Plauschklassse der Spass im Zentrum.» Gestartet wird auf der Sitter bei Degenau. Etwa auf halber Strecke mündet die Sitter bei Bischofszell in die Thur, bevor die Flösser bei Kradolf das Ziel erreichen.

Die Zutaten für ein schwimmfähiges Floss

Schwimmfähig, kompakt gebaut, besser verschraubt als mit Seilen zusammengeschnürt und nicht zu schwer: So sollte ein Floss gebaut sein. Doch damit das Gefährt die zwölf Kilometer lange Strecke auch tatsächlich übersteht, müssen noch weitere Kriterien beachtet werden. «Beim Bau der Flösser müssen auch ein paar Massvorschriften in Länge, Breite, Höhe und Gewicht eingehalten werden, um die drei Wehre sicher passieren zu können», sagt Brändle. Besonders in diesen Streckenbereichen, in denen die Naturgewalten stark auf das Floss einwirken, werde die Bauweise auf die Probe gestellt. Einteilige Flösser hätten die besten Chancen, die Hindernisse unbeschadet zu meistern. Daneben müssen auch einige Sicherheitsvorkehrungen, wie Haken, berücksichtigt werden. «Darüber hinaus sind der Kreativität und der Fantasie jedoch kaum Grenzen gesetzt», sagt Brändle. «Neuflösslern» empfiehlt er, sich über die Webseite des Flossrennens einen fertigen Unterbau zu mieten und sich ganz auf den Aufbau zu konzentrieren.

Was ein Flossfahrer mitbringen muss

«Wer am Flossrennen mitmachen möchte, sollte ein bisschen ein Abenteurer oder eine Abenteurerin sein und man sollte es sich zutrauen, die Flussstrecke mit ihren Naturgewalten zu bewältigen», sagt Brändle. Darüber hinaus sollten die «Flössler» etwas kreativ sein, um einen Flossaufbau zu kreieren, den die Zuschauer am Flussufer bestaunen und bejubeln können. Daneben braucht ein Kapitän noch eine Besatzung. Wie gross diese sein muss, ist nicht geregelt und hängt alleine von der Grösse des Flosses ab. «Viele starten in Gruppen von vier bis sechs Personen. Wir hatten aber auch schon ein Floss mit dem Motto ‹Ali Baba und die 40 Räuber› auf dem tatsächlich 40 Personen als Räuber verkleidet flussabwärts fuhren», erinnert sich Brändle.

Wer teilnehmen möchte, könne dies auch ohne Floss-Erfahrung tun. Immer wieder würden Mannschaften starten, die mit einfachen Mittel ein Floss zusammengebaut hätten und einen ersten Floss-Versuch starten würden. «Nicht immer kommen sie alle bis ins Ziel, sondern brechen bereits unterwegs auseinander. Hier ist dann vermutlich doch die Erfahrung der entscheidende Punkt», sagt Brändle. Zerfällt ein Floss vor dem Ziel in seine Bestandteile sind überall auf der Strecke Helfer stationiert, die der gekenterten Besatzung in einem solchen Fall helfen, an Land zu kommen und die Wrackteile ihres Flosses aus dem Wasser zu fischen.

Wer sich dieses Jahr als Flosskapitän versuchen möchte, kann sich hier anmelden. Daneben gibt es online auch alle Informationen, Reglemente und Bewertungskriterien der Kategorien sowie Tipps zum Bau eines Flosses.
veröffentlicht: 24. Februar 2017 09:01
aktualisiert: 24. Februar 2017 09:43

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