Amoklauf: Noch vier Personen im Spital

24.10.2017, 16:30 Uhr
· Online seit 24.10.2017, 15:20 Uhr
Zwei Tage nach der Gewalttat in Flums SG befinden sich weiterhin drei Opfer und der mutmassliche Täter im Spital. Die Polizei durchleuchtet derweil den 17-jährigen Lehrling und sein Umfeld, der am Sonntagabend sieben Personen mit einem Beil verletzte.
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Eine 30-jährige Frau und ihr 35-jähriger Mann, die am Postplatz in Flums vom Angreifer verletzt wurden, liegen immer noch im Spital. Ihr Baby, das beim Angriff aus der Kinderwagen fiel, befindet sich in der Obhut von Angehörigen. Das Spital auch noch nicht verlassen konnte eine 21-jährige Frau, die bei der Tankstelle attackiert wurde, bevor der Täter gefasst werden konnte. Die vierte Person die noch im Spital ist, ist der Beschuldigte selbst. Er wurde von der Polizei angeschossen.

Erste Befragungen am Montag

Am Montag konnte der mutmassliche Täter, ein 17-jähriger Lette, ein erstes Mal befragt werden. «Seine Aussagen sind ein sehr wichtiger Bestandteil im Strafverfahren», schreibt die St.Galler Kantonspolizei in einer Mitteilung. Das Strafverfahren ist aber grundsätzlich geheim, weshalb keine weiteren Details bekannt gegeben werden. Was klar ist: Die Arbeiten der Untersuchungsbehörden werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Handy und Laptop werden überprüft

Das Wohnhaus in Flums, in dem der Lehrling mit seiner Mutter und ihrem Partner lebt, wurde durchsucht. «Der Beschuldigte und sein Umfeld werden in einem laufenden Strafverfahren sehr genau angeschaut», sagt Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen.

Am Sonntagabend hat ein 17-jähriger Lette in Flums sieben Menschen mit einem Beil verletzt. Der Täter wurde durch die Kantonspolizei mit Schüssen gestoppt. Dabei wurde der Beschuldigte verletzt.

17-Jähriger verhielt sich unauffällig

Der mutmassliche Täter kam vor rund vier Jahren im Rahmen eines Familiennachzugs in die Schweiz. Er absolvierte hier eine handwerkliche Lehre. Vor vier Monaten war der Jugendliche der Jugendsozialarbeit aufgefallen, weil er Gewaltfantasien geäussert hat. Weitere Alarmzeichen lagen offenbar nicht vor: Der 17-Jährige habe sich in der Schule, aber auch an der Lehrstelle unauffällig verhalten. Er ist nicht vorbestraft und es habe «keine Gewaltvorgänge» gegeben.

(sda/red.)

 

veröffentlicht: 24. Oktober 2017 15:20
aktualisiert: 24. Oktober 2017 16:30

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