Alpsteingebiet

80 Meter in die Tiefe gestürzt: Beim Äscher sterben erneut zwei Wanderer

19.07.2022, 19:25 Uhr
· Online seit 19.07.2022, 09:29 Uhr
Am Montagmittag sind auf dem Bergwanderweg zwischen Äscher und Chobel innert kurzer Zeit zwei Wanderer abgestürzt. Die beiden waren in verschiedenen Gruppen unterwegs, sind aber an der gleichen Stelle verunglückt.

Quelle: TVO

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Erneut sind beim Äscher zwei Menschen tödlich verunglückt. Eine 66-jährige deutsche Staatsangehörige wanderte am Montagmittag zusammen mit ihrem Ehemann auf dem Bergwanderweg vom Äscher in Richtung Chobel. Im Bereich Dürrschrennen stürzte sie den steilen Abhang hinunter und über die Felswand etwa 80 Meter in die Tiefe, teilt die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden mit. Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod der Frau feststellen.

War der zweite Wanderer von der Bergung abgelenkt?

Noch während die Bergungsarbeiten der 66-jährigen Frau liefen, stürzte ein 58-jähriger Mann aus dem Kanton Bern im gleichen Abschnitt in die Tiefe. Auch er wurde durch den Sturz tödlich verletzt. Dieses Unglück ereignete sich zirka eine Stunde nach dem Sturz der Frau.

Wieso sich der zweite Unfall an der gleichen Stelle ereignet hat, kann Roland Koster, Mediensprecher der Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden auf Anfrage nicht sagen. Gemäss Koster sei aber ausgeschlossen, dass der zweite Verunglückte die Bergungsarbeiten mitbekam. «Es war kein Rega-Helikopter im Gebiet und die Bergungstelle ist vom Absturzort nicht einsehbar», erklärt Koster gegenüber FM1Today.

Wieso die beiden wirklich abgestürzt sind, wird jetzt untersucht. Nach bisherigen Erkenntnissen waren die beiden Verunglückten in verschiedenen Gruppen unterwegs und hatten keinen persönlichen Bezug zueinander.

Immer wieder Unfälle auf dieser Strecke

Auf diesem Wanderweg kommt es immer wieder zu tödlichen Unglücken. Die Polizei erklärte das kürzlich in einem Artikel so: «Die Verlockung für nicht besonders berggängige Personen ist hoch, den Weg vom Äscher zum Seealpsee zu nehmen, weil es immer abwärts geht und sich der Kraftaufwand in Grenzen hält. Dabei besteht die Gefahr, dass man seine Fähigkeiten überschätzt und übersieht, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Wanderweg handelt.»

Wie nach jedem Unfall, werden auch diese Fälle von den verantwortlichen Instanzen untersucht und die Wege auf ihre Sicherheit überprüft. «Möglicherweise gibt es Anpassungen die hier gemacht werden», so Koster.

(mle)

veröffentlicht: 19. Juli 2022 09:29
aktualisiert: 19. Juli 2022 19:25
Quelle: Kapo AI

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