Das Hoselupf-ABC - so schwingst du oben aus
Schwingen wird immer beliebter. Nicht mehr nur die älteren Semester stehen am Sägemehl-Rand, auch immer mehr Junge begeistern sich dafür. Schwingen ist hip. Schwingen ist in. Darum ab in das ABC der hohen Schwingkunst.
A - Anschwingen
Als Anschwingen werden die ersten zwei Gänge eines Schwingfestes bezeichnet. Unter einem Gang versteht man ein Duell zwischen zwei Schwingern, bis jemand auf dem Rücken liegt oder der Kampf unentschieden ausgeht.
B - Brienzer
Der Brienzer ist einer der Hauptschwünge. Wie er funktioniert, siehst du im Video.
C - Chüehligurt
Die Kleidung an Schwingfesten ist meist sehr traditionell. Sprich, neben dem Chüehligurt darf auch das Edelweisshemd nicht fehlen. Und bei Bedarf die Krumme im Mund.
D - Doping
Ja, auch beim Schwingen wird gedopt. Jedoch nur im kleineren Rahmen. Der bekannteste Dopingfall ist sicher Martin Grab, der vor rund zwei Wochen überführt worden ist.
E - Ehrendamen
In wunderschönen Trachten und mit aufwändigen Frisuren überreichen die Ehrendamen dem Sieger am Schluss den Kranz.
F- Fairness
Schwingen ist ein sehr fairer Sport. Traditionell wischt der Sieger dem Verlierer das Sägemehl von den Schultern und vom Rücken.
G - Gstellte
Schwingerdeutsch für ein Unentschieden.
H - Hose
Die Schwingerhosen sind aus Zwilch gefertigt. Einem besonders resistenten und reissfesten Material. Es gibt zur besseren Unterscheidung der Schwinger helle und dunkle Hosen. Jener Schwinger, der zuerst im Alphabet kommt, trägt jeweils die hellen Hosen.
I - Imposant
Die Kulisse beim Schwägalp Schwinget ist imposant. Viele Schwinger reisen nur schon deshalb besonders gerne nach Urnäsch.
J- Jubeln
So schön jubeln die Schweizer Schwinger, wenn sie einen ihrer Konkurrenten auf den Rücken gelegt haben.
(Quelle: SRF)
K - Kranz
Nur wer einen Lorbeer-Kranz holt, darf sich selber als «Bösen» bezeichnen. Dies gebührt nur den Besten. Eine Regel besagt, dass nicht weniger als 15 Prozent und nicht mehr als 18 Prozent der Teilnehmer ausgezeichnet werden.
L - Leichtgewicht
Ein durchschnittlicher Schwinger wiegt 100 Kilogramm. Unter 90 Kilogramm gilt man schon als Leichtgewicht und muss mit guter Athletik, Technik und Ausdauer punkten.
M - Muni
Beim Schwinget gibt es Lebendpreise für die besten Schwinger. Am Schwägalp Schwinget sind das Zuchtstier Gust, Zuchtrind Regi, Zuchtrind Helana, Zuchtrind Simba und Zuchtfohlen Harma von Kappensand.
N - Noten
In jedem Gang wird jeder Schwinger einzeln benotet. Der Gewinner erhält die Note 10 oder 9,75, bei einem Unentschieden (Gestellter) gibt es die 9 (bei offensiver Schwingweise) oder 8,75. Der Verlierer erhält die Note 8,75 oder 8,5.
O - Organisator
Der Schwägalp Schwinget wird von einem Verein organisiert. Bei einem Bergkranzfest kommen die meisten Schwinger aus dem eigenen Teilverband, hier aus dem Nordostschweizer Schwingerverband. Eingeladen werden maximal zwei Gast-Teilverbände, 2018 sind das der Bernisch-kantonale Schwingerverband und der Innerschweizer Schwingerverband.
P - Päckli
Dieser Schwung erinnert irgendwie an das Raufen auf dem Schulhof.
Q - Quöllfrisch
Selbstverständlich das Bier der Wahl beim Schwägalp Schwinget
R - Regeln
Wer die Schwingregeln genau kennen will, der kann sich auf der Regelseite von schlussgang.ch vergnügen.
S - Schlussgang
Die beiden Schwinger, die nach sieben Gängen die meisten Punkte haben, qualifizieren sich für den Schlussgang, sprich für das Finale.
T- Turnerschwinger
Die Schwinger treten in zwei verschiedenen Bekleidungen an. Als Turnerschwinger werden die Schwinger mit weisser Hose und weissem Shirt bezeichnet. Sie stammen zumeist aus einem Turnverein. Geschichtlich galten die Turnerschwinger lange als Städter, während die Sennenschwinger als ländliche Schwinger galten.
U - Überwurf
Voilà - ein Überwurf.
V - Verlierer
Bekommt immerhin von seinem siegreichen Gegner den Rücken vom Sägemehl befreit.
W - Wurf
Beim Schwingsport gibt es viele verschiedene Arten, seinen Gegner auf den Rücken zu werfen. Einer der gängigsten ist der «Brienzer» (siehe oben).
X - Xaver Omlin
Wer kennt ihn nicht? Den guten alten Xaver Omlin. Na gut, wahrscheinlich kennt ihn wirklich niemand. Der Gute schwang bereits in den 30er Jahren. Beispielsweise 1934 beim «Eidgenössischen» in Bern.
Y - Wyberhaken
Ja, wir mussten für Y etwas suchen. Aber immerhin hat es in diesem berühmten Schwung ein Y drin. Wieso der Wyberhaken übrigens so heisst, ist nicht ganz klar.
Z - Zuschauer
Wichtiger für uns sind die Regeln, die es für die Zuschauer gibt. Die sind zwar nicht fix. Aber unsportliches Verhalten (pfeifen, ausbuhen, etc.) und Regenschirme sind auf der Tribüne verpönt. Zum Glück ist für dieses Wochenende Sonnenschein vorausgesagt.