Für Sperrungen gibt's keine Bewilligung

03.06.2019, 16:17 Uhr
· Online seit 03.06.2019, 14:47 Uhr
Beim «Säntis Classic» vom Sonntag wurde ein 37-jähriger Velofahrer schwer verletzt. Auf Social Media fragt man sich, weshalb die Strecke für Autos nicht gesperrt wurde. Der Veranstalter nimmt Stellung.
Krisztina Scherrer
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Ein 37-jähriger Teilnehmer des «Säntis Classic» ist am Sonntag auf der Schwägalpstrasse mit einem Auto kollidiert und wurde dabei schwer am Kopf verletzt. Die Strasse musste mehrere Stunden gesperrt werden. Wie es dem Mann heute geht, ist nicht zu erfahren. Weder die Kantonspolizei Ausserrhoden noch die Veranstalter können dazu aktuelle Angaben machen.

Säntis-Classic ist kein Velorennen

Auf Social Media schlägt der Unfall vom Wochenende hohe Wellen: «Solche Anlässe gehören verboten», schreibt ein Facebook-User. «Ein Velorennen, praktisch ungesichert? Dümmer geht's ja wohl nicht, beim Verkehr heutzutage», findet ein weiterer. Eine andere Facebook-Userin fragt: «Wenn so viele da hoch fahren, müssten dann nicht die Strassen gesperrt werden?»

Doch am «Säntis Classic» ist kein einziger Strassenabschnitt gesperrt. Dies hat seinen Grund, erklärt Daniel Markwalder, Initiator und Organisator des «Säntis Classic»: «Dafür erhalten und wollen wir keine Bewilligung. Denn beim ‹Säntis Classic› handelt es sich um einen Volksradevent, er hat rein gar nichts mit einem Rennen zu tun.»

«Sicherheit ist das Wichtigste»

«Bei einem Velorennen geht es um Zeit und da müssen die Strassen gesperrt werden. Bei einem Volksradevent fährt jeder in seinem Tempo auf die Schwägalp, kann bei den Verpflegungsstopps anhalten und sich verpflegen.» Die Teilnehmer des «Säntis Classic» sind so unterwegs wie wenn sie alleine velofahren gehen. «Wenn zum Beispiel eine Ampel rot ist, halten sie an.»

«Bei uns ist die Sicherheit das Wichtigste», sagt Markwalder. Etwa 70 Personen, sei es auf dem Begleittöff oder im Begleitauto, sind für die Sicherheit des Sportevents zuständig. In Wil stehen zusätzlich Verkehrskadetten. Die Veranstalter sitzen noch mit der Polizei zusammen, machen eine Nachbesprechung und analysieren die Unfallursache. Vorerst sehen sie keinen Handlungsbedarf. «Wenn es aber Anpassungen geben muss, werden wir diese übernehmen. Wir arbeiten diesbezüglich mit den Behörden zusammen.»

veröffentlicht: 3. Juni 2019 14:47
aktualisiert: 3. Juni 2019 16:17
Quelle: sk

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