«Gipfelkreuze sehen doch absurd aus!»

07.09.2016, 12:35 Uhr
· Online seit 07.09.2016, 06:22 Uhr
Statt eines Gipfelkreuzes finden Berggänger seit einigen Tagen einen Halbmond auf dem Gipfel der Freiheit. Der Künstler, Christian Meier aus Appenzell, rechtfertigt sein Werk. Und die Polizei findet den leuchtenden Mond gefährlich.
Raphael Rohner
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«Ich wollte schon lange etwas Solches machen - etwas Polarisierendes, Trotziges», sagt Christian Meier. Der Künstler stammt aus Appenzell, lebt aber in Peking: «Immer wenn ich zurück komme, gehe ich wandern und sehe alle diese absurden Gipfelkreuze - da musste ich halt etwas machen.» So montierte er in einer Nacht- und Nebelaktion auf dem 2140 Meter hohen Gipfel des Berges Freiheit einen Halbmond. Der bekennende Atheist organisierte einen Helikopter und mobilisierte einige Freunde, um die Montage des zweieinhalb Meter grossen Halbmondes auf dem nur schwer zugänglichen Felsen durchzuführen.

«Die Skulptur ist ein Sicherheitsrisiko»

Seitens der Kantonspolizei ist man über die Art und Weise der Installation nicht erfreut: «Das nächtliche Leuchten des Halbmondes kann die Bergretter irritieren.» Die Stelle kann nur von erfahrenen Kletterern bestiegen werden und so könne der falsche Eindruck entstehen, es handle sich um einen Notfall, sagt Paul Broger der Innerrhoder Kantonspolizei. Die Rettungsflugwacht Rega sei deshalb informiert worden, dass an der Stelle ein Licht sichtbar sein könne. So wolle man verhindern, dass es zu Fehlalarmen komme und die Rega unnötige Einsätze fliegt.

Stelle könnte Schaulustige anlocken

Der Standort des Halbmondes im Alpsteingebirge ist für die Experten der Polizei äusserst ungeschickt gewählt: «Diese Aktion war unüberlegt, da jetzt Schaulustige die Skulptur sehen wollen.» Der Weg zur Skulptur sei aber gefährlich und wirklich nur für erfahrene Kletterer geeignet. Es sei äusserst ratsam, die Stelle nur aus der Ferne anzusehen.


veröffentlicht: 7. September 2016 06:22
aktualisiert: 7. September 2016 12:35
Quelle: rar

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