Ostschweiz

Impfzentren öffnen in einer Woche – Anmeldung online möglich

11.01.2021, 19:02 Uhr
· Online seit 11.01.2021, 15:28 Uhr
In Herisau und Heiden eröffnen am 19. Januar kantonale Corona-Impfzentren. Schon ab dem 12. Januar können sich Risikopatienten online für eine Impfung registrieren. Um die volle Kapazität der Impfzentren zu nutzen, hofft der Kanton auf eine rasche Zulassung des Moderna-Impfstoffes. Auch im Kanton Thurgau laufen die Vorbereitungen für das Impfzentrum Frauenfeld auf Hochtouren.

Quelle: tvo

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In der Zivilschutzanlage in Herisau ist alles bereit für die Eröffnung des Impfzentrums. Ab dem 19. Januar können sich dort vorerst Personen über 75 Jahren und Personen aus der höchsten Risikogruppe impfen lassen.

Theoretisch bis zu 2000 Impfungen in der Woche möglich

«Bis zum 19. Januar werden hier noch Testläufe mit Personal des Spitalverbunds gemacht, welches getestet wird. So wollen wir ausschliessen, dass es bei den Abläufen zu Problemen kommt», sagt der Ausserrhoder Gesundheitsdirektor Yves Noël Balmer. Sobald das Zentrum eröffnet ist, sollen sich dort pro Woche rund 750 Personen impfen lassen können. «Im Spital Heiden könnten zusätzlich 750 Personen pro Woche geimpft werden. Ausserdem könnte man das heutige Testzentrum in Teufen zumindest teilweise zu einem Impfzentrum umfunktionieren, um noch mehr Personen zu impfen.» Somit könnten pro Woche bis zu 2000 Impfdosen verabreicht werden.

Bis jetzt stehen die 2000 Impfdosen pro Woche schlichtweg nicht zur Verfügung. Das Vakzin des Herstellers BionTech/Pfizer ist in den Kantonen stark kontingentiert. Deshalb hofft man in Appenzell Ausserrhoden auf eine schnelle Zulassung des Impfstoffs von Moderna. «Wir haben diesbezüglich gute Zeichen von Swissmedic erhalten. Der grosse Vorteil dieses Impfstoffes ist, dass er in der Schweiz produziert wird. Somit wären schneller grössere Liefermengen absehbar», sagt Balmer. Ausserdem sei die Logistik einfacher, da der Impfstoff anders als jener von BionTech/Pfizer nicht bei minus 70 Grad gelagert werden muss. Somit können auch Hausärzte die Logistik stemmen und ihre Patientinnen und Patienten selbst impfen.

«Drittel der Bevölkerung gehört zur Risikogruppe»

Auch die Ausserrhoder Kantonsärztin Franziska Kluschke setzt grosse Hoffnung in den Moderna-Impfstoff: «Die Ankündigung des Bundes und von Swissmedic sind schon sehr konkret. Wir hoffen, dass wir schnell grössere Kontingente zur Verfügung haben. Bei BionTech/Pfizer gibt es nicht viel Spielraum nach oben.» Aufgrund des begrenzten Impfstoffs priorisiert der Kanton in einer ersten Phase die Personen über 75 Jahre, welche nach Einschätzung deren Ärzte der höchsten Risikogruppe angehören. «In Appenzell Ausserrhoden gehört ein Drittel der Bevölkerung zu dieser Gruppe», sagt Kluschke. Deshalb werde es voraussichtlich länger dauern, bis sich die breite Masse in Ausserrhoden impfen lassen kann.

Die Impfung setzt eine Registrierung und einen zugeteilten Termin voraus. Die Registrierung kann in Ausserrhoden ab Dienstag, 12. Januar, online vorgenommen werden. Auf der Webseite ar.impfung-covid.ch müssen Impfwillige Fragen zum Alter oder bestehenden gesundheitlichen Risiken beantworten. Dem Gesundheitsdirektor ist bewusst, dass die Online-Registrierung für die Altersklasse der Risikopatienten eine Herausforderung sein kann. «Es ist eine Schwierigkeit, dass diese nicht so online-affin sind. Es gibt aber immer noch die Hotline, über die man sich anmelden kann. Angehörige sollen den Personen bestenfalls helfen, dass diese sich online registrieren können», sagt Yves Noël Balmer.

Wie lange das Impfzentrum in Herisau bestehen bleibt, sei aktuell noch nicht klar, sagt Balmer: «Solange wie nötig bleibt das Zentrum bestehen. Wir halten uns bereit, solange es dauert.»

Thurgau: Über 300 Impfungen am Tag

Auch in Frauenfeld wurde am Montag mithilfe des Zivilschutzes ein Impfzentrum aufgebaut. Laut Markus Bürgi, Leiter der Arbeitsgruppe Impfen brauche es für ein funktionierendes Impfzentrum nicht nur Platz für die Impfungen selber, sondern auch Räumlichkeiten für Lagerung und Administratives. Wartebereiche müssen ebenfalls hergerichtet werden. Im Idealfall können im Impfzentrum in Frauenfeld fast 340 Menschen am Tag geimpft werden. Gemäss Kanton könnten bis Februar bereits 10'000 Menschen geimpft werden können.

veröffentlicht: 11. Januar 2021 15:28
aktualisiert: 11. Januar 2021 19:02
Quelle: FM1Today

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