Appenzell

«In den letzten 400 Metern sind alle Fische gestorben»

16.02.2022, 07:07 Uhr
· Online seit 15.02.2022, 11:06 Uhr
In Appenzell sind am Montagnachmittag mehrere Kubikmeter Gülle in den Mühlelibach geflossen. Ein grosser Teil der Fische dürfte gestorben sein. Die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden ermittelt.

Quelle: tvo

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Spaziergänger hatten die Schaumbildung im Mühlelibach bemerkt und sofort dem Amt für Umwelt gemeldet. Der ausgerückte Pikettdienst bot umgehend die Fischereiverwaltung und die Feuerwehr auf.

«Wir sprechen hier von mehreren tausend Litern Jauche, die in das Gewässer geflossen sind», sagt Roland Koster, Mediensprecher der Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden gegenüber TVO. Der Bach wurde auf einer Länge von 400 Meter stark verschmutzt. «In den letzten 400 Metern gibt es keine Fische mehr. Die sind alle gestorben», sagt Koster.

Mühlelibach ist wichtiges Gewässer

«Der Mühlelibach war bislang eigentlich ein guter und fischreicher Zufluss zur Sitter», sagt Koster. «Ein wertvoller Zufluss für Fischer im Appenzell.» Dabei sind höchstwahrscheinlich nicht nur Bachforellen verendet, sondern auch Krebse und andere Kleintiere. Das Ausmass des Fischsterbens ist noch Gegenstand von weiteren Abklärungen.

Auch am Dienstag ist man noch immer mit den Arbeiten im Bach beschäftigt. Das Amt für Umwelt versuche, den Umweltschaden so gering wie möglich zu halten. Auch werden die toten Fische aus dem Gewässer geholt und der Bach mit Frischwasser versorgt.

Defektes Gülleloch als Ursache

Schuld am Unglück dürfte ein defektes Gülleloch sein. Wieso das Leck entstanden ist, weiss die Polizei noch nicht. Sie geht jedoch davon aus, dass es wegen der höheren Temperaturen irgendwie zum Durchbruch gekommen ist.

Die Besitzer der Güllegrube werden jetzt befragt. Allenfalls schaltet sich noch die Staatsanwaltschaft ein. Aktuell bleibt nur die Hoffnung, dass einige Fischlaiche überlebt haben. Das wird sich allerdings erst im Frühling zeigen, wenn die Fische schlüpfen.

(red.)

veröffentlicht: 15. Februar 2022 11:06
aktualisiert: 16. Februar 2022 07:07
Quelle: FM1Today

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