Spektakulär: «Atompilz»-Wolke im Appenzellerland
FM1-Hörerin Jasmin hat direkt geahnt, dass die Wolke aussergewöhnlich ist, als sie sie am Mittwochabend fotografiert hat: «Es hatte keine anderen Wolken am Himmel, da habe ich gedacht, dass das etwas Spezielles sein muss.» Die Stimmung sei allgemein eindrücklich gewesen. Die untergehende Sonne hat die Wolke in den verschiedensten Rottönen schimmern lassen, gleichzeitig sei plötzlich ein kühler Wind aufgezogen. Doch was hat es tatsächlich mit der spektakulären Wolke auf sich?
Mehr Amboss als Atompilz
Michael Krucker, Wetterexperte von Meteo News, liefert die Erklärung. Und die ist nicht ganz einfach zu verstehen. Bei der Wolke handelt es sich um eine sogenannte Cumulonimbus-Wolke, also eine Gewitterwolke. Diese entsteht, vereinfacht erklärt, wie folgt: Die Sonne erwärmt die tief liegenden Luftschichten, wodurch diese aufsteigen. In der Höhe kühlen sich diese wieder ab und kondensieren, dadurch bildet sich eine Quellwolke.
Wenn die Atmosphäre instabil ist, steigt die Luft weiter auf bis zur sogenannten Tropopause. Die Tropopause ist die Grenze zwischen derjenigen Schicht, in der sich das Wetter abspielt (Troposphäre) und der Stratosphäre, wo sich keine Wolken mehr befinden. An dieser natürlichen Grenze prallt die Quellwolke ab und wirbelt in alle Richtungen zur Seite. Dadurch ensteht dann die Atompilzform, die im Fachjargon eigentlich eher als Amboss bezeichnet wird, wie Wetterexperte Krucker erklärt.
Wolke verursacht Blitze und Hagel
Innerhalb der Wolke gibt es zudem starke Auf- und Abwinde, die dafür sorgen, dass die Wassertropfen elektrische Ladung transportieren. Bei genügend grosser Spannung entstehen so Blitze. Die Cumulonimbus-Wolken sind damit oft für Regen-, Graupel- oder Hagelschauer verantwortlich.
So schön und spektakulär die Cumulonimbus-Wolken also auch sind: Wer eine in der Nähe sieht, muss damit rechnen, dass das Wetter demnächst garstig wird.