Wahlplakate von Ruedi Eberle verstossen gegen Vereinbarung
Quelle: TVO
Das Plakat am Stadtrand von Appenzell ist der Auslöser für den Ärger. Es ist eines, von zwei Wahlplakaten, die der SVP-Nationalratskandidat Ruedi Eberle aufhängen liess. «Das geht gar nicht», sagt Stefan Ledergerber, Präsident der Innerrhoder CVP. Seit vielen Jahren bestehe eine Vereinbarung unter den Innerrhoder Parteien, dass im Kanton keine Wahlplakate aufgehängt werden. Dagegen habe Eberle nun verstossen.
«Wo hört sowas auf?»
«In Appenzell Innerrhoden hat es keine Tradition, dass man mit Köpfen Werbung betreibt. Die Kandidaten sind beim Volk bekannt und man kann so Wahlkosten sparen. Die Frage für mich ist, wo hört es auf. Ich will nicht, dass andere Parteien irgendwann nachziehen müssen und wir hier einen Wahlplakatdschungel haben», sagt Ledergerber.
Ebenfalls Plakate aufhängen wollen die anderen Innerrhoder Nationalratskandidaten aber nicht. Alle sind sich darin einig, auf Wahlplakate zu verzichten. Martin Pfister von der SP findet Ruedi Eberles Plakat-Aktion sinnlos: «Meiner Meinung nach sind die Plakate in so einem kleinen Kanton nicht nötig. Man kennt sich hier in Appenzell Innerrhoden und wir wollen den Wahlkampf auf der Strasse machen», sagt Pfister.
Eberle kann Wirbel nicht nachvollziehen
Wenn es nicht hilft, dann schadet es auch nicht – das ist die Meinung von Eberle selbst. Er kann den Wirbel um die Plakate nicht nachvollziehen. «Ich habe diese Plakatwände für eine Woche gemietet. Das ist für mich kein Vergehen», sagt Eberle gegenüber TVO.
Das Anprangern der CVP entspräche auch nicht der Innerrhoder Tradition, wie miteinander umgegangen werde. Werbung für sich zu machen, sei sein gutes Recht. Da kann auch Stefan Ledergerber nicht widersprechen. Es sei ja schon so, dass die Vereinbarung nicht bindend sei. «Es hinterlässt einfach Fragezeichen, wie viel das Wort von anderen noch Wert ist», sagt Ledergerber.
Ob die Wahlplakate Ruedi Eberle helfen oder gar schaden, wird sich am 20. Oktober bei den eidgenössischen Wahlen zeigen.