Züge sollen in den Kurven weniger «kreischen»
Uhren stehen still und das Wasser in den Trinkgläsern beginnt zu beben – 20 Stunden am Tag ist Hugo Olsen dem Lärm der Appenzeller Bahnen (AB) ausgesetzt. Er wohnt an der St.Gallerstrasse in der Vögelinsegg, nur knapp zwei Meter von den Gleisen der Appenzeller Bahnen entfernt. «Der Lärm ist unerträglich», sagt er gegenüber der Appenzeller Zeitung.
«Problem ist nie 100 Prozent gelöst»
Das Problem ist Thomas Baumgartner, Direktor der AB, schon lange bekannt. An einer öffentlichen Versammlung in Speicher am Dienstag konnten die Leidtragenden ihrem Ärger Luft machen. «Für uns ist es ein lästiges Thema. Wir versuchen jedoch, das Problem in den Griff zu bekommen», verspricht Baumgartner den Klagenden.
Tatsächlich «kreischen» die Züge in engen Kurven bei Trockenheit und Kälte am lautesten, also vor allem jetzt zur Winterzeit. Der Lärm entsteht durch die Reibung zwischen Rad und Schiene, ein Problem, das man «nie zu 100 Prozent in den Griff bekommen» werde, so Baumgartner.
Maschine statt Mensch
Mit einer technischen Umstellung könne das Quietschen jedoch leiser werden. Bisher gaben die Lokführer per Knopfdruck ein Konditionierungsmittel, welches den Zug besser gleiten lässt, an bestimmten Stellen ab. Dieser Mechanismus soll automatisiert werden, so dass der Zug bei besonders «lauten» Streckenabschnitten das Mittel automatisch und präventiv abgibt. Die Beurteilung dieser Massnahmen erfolgt mittels Lärmmessungen. Erste Ergebnisse sollen im April vorliegen.
(red.)