AR zieht nach: Gemeindepräsidenten legen Löhne offen

02.03.2017, 14:16 Uhr
· Online seit 02.03.2017, 11:53 Uhr
Nachdem die St.Galler Gemeindepräsidenten in der vergangenen Woche ihre Löhne offengelegt haben, ist jetzt auch bekannt, wie viel Geld die Gemeindeoberhäupter des Kantons Appenzell Ausserrhoden erhalten.
Laurien Gschwend
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Laut der «Appenzeller Zeitung», welche am Donnerstag eine Lohnliste der Ausserrhoder Gemeindepräsidenten publizierte, ist Renzo Andreani, Gemeindepräsident von Herisau, der Spitzenreiter des Kantons. Für seine 100-Prozent-Tätigkeit bekommt er jährlich 189'667 Franken. Auch die Gemeindepräsidenten von Teufen, Speicher und Heiden arbeiten Vollzeit, hingegen zu tieferen Löhnen. Reto Altherr aus Teufen bekommt 162'000 Franken, Peter Langenauer aus Speicher 159'000 Franken und Gallus Pfister aus Heiden 150'000 Franken pro Jahr.

Gemeindepräsident von Schwellbrunn als Schlusslicht

Im kantonalen Vergleich bekommt Hansueli Reutegger, der Gemeindepräsident von Schwellbrunn, für seine 30- bis 50-prozentige Tätigkeit am wenigstens Geld: 34'000 Franken jährlich, was bei 100 Prozent einen Betrag von 97'143 Franken ergeben würde.

Viel mehr Vollzeitstellen in St.Gallen

Während in Ausserrhoden lediglich vier Gemeindepräsidenten ein 100-Prozent-Amt besetzen, sind es in St.Gallen 54. «In St.Gallen übernehmen viele der Gemeindepräsidenten auch Verwaltungsarbeit und sind deshalb in einem 100-Prozent-Pensum angestellt. Bei uns ist es hauptsächlich Behördentätigkeit, und diese wird teilweise auch ehrenamtlich erledigt», erklärt Inge Schmid, Präsidentin der Ausserrhoder Gemeindepräsidienkonferenz, den Unterschied in der «Appenzeller Zeitung».

Lohnunterschied zwischen Spitzenreitern

Auf dem Konto von Thomas Scheitlin, dem Stadtpräsidenten von St.Gallen, landen jährlich 262’964 Franken, damit ist er der Top-Verdiener des Kantons (alle Löhne der St.Galler Gemeindepräsidenten gibt es hier). Vergleicht man seinen Lohn mit jenem des Herisauer Gemeindepräsidenten Renzo Andreani, der in Ausserrhoden am meisten verdient, ergibt sich ein Unterschied von 73'297 Franken. Auch der durchschnittliche Lohn der Ausserrhoder Gemeindepräsidenten liegt deutlich unter dem Mittel der St.Galler Gemeinden. Fast die Hälfte der 20 Ausserrhoder Gemeindepräsidenten würde bei einem 100-Prozent-Job weniger als 132'498 Franken pro Jahr verdienen, in St.Gallen liegt bei einem gleichen Pensum kein Lohn unter diesem Wert.

In dieser interaktiven Tabelle erfährst du, wie viel Lohn und Spesen die jeweiligen Gemeindepräsidenten von Ausserrhoden erhalten - und zu wie viel Prozent sie arbeiten.


Nicht alle Gemeindepräsidenten haben ihre Spesen veröffentlicht. Bei den Gemeindepräsidenten von Schwellbrunn und Reute, die jeweils zu 30 bis 50 beziehungsweise 30 bis 40 Prozent ausgelastet sind, wurde der Einfachheit halber der Mittelwert in die Tabelle übertragen. 

Mit dem Öffentlichkeitsgesetz wird das frühere Geheimhaltungsprinzip umgekehrt: Grundsätzlich sind Akten von Behörden und Verwaltungen öffent­lich. Es gibt auch Kantone, die vom Öffentlichkeitsgesetz ausgeschlossen sind. In Thurgau, Appenzell Innerrhoden, Glarus, Luzern und Nidwalden gilt nach wie vor das Geheimhaltungsprinzip.
veröffentlicht: 2. März 2017 11:53
aktualisiert: 2. März 2017 14:16
Quelle: lag

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