Barbara hat ihre «Engel» gefunden

· Online seit 21.09.2017, 15:49 Uhr
Drei Wochen lang suchte Barbara Sprenger nach zwei Frauen, die sie mitten in der Nacht von Frauenfeld nach St.Gallen fuhren. Sie hat bereits ein Geschenk gekauft. Verzweifelt wendete sie sich an FM1 - mit Erfolg.
Fabienne Engbers
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«Es ist so toll, das ist die beste Nachricht», sagt Barbara Sprenger, als wir ihr die Nachricht telefonisch überbringen. Nach über drei Wochen Suche hat FM1 die beiden Frauen gefunden, die Barbara ihre «Engel» nennt. Als FM1-Moderator Andreas Forster anrief, konnte es die 71-jährige kaum fassen und hielt es für einen schlechten Witz:

Eine Rettung mitten in der Nacht

Am 31. August ist Barbara Sprenger am Bahnhof Frauenfeld gestrandet, mitten in der Nacht und bei strömendem Regen. Die 71-Jährige hatte sich in Winterthur in den falschen Zug gesetzt. Eine junge Frau stieg mit ihr in Frauenfeld aus und ihre Mutter, die sie abholte, nahm Barbara kurzerhand mit und brachte sie nach St.Gallen. Barbara, die ursprünglich aus New York stammt, war unendlich froh und wollte sich bei beiden bedanken. Sie hatte sich im Eifer des Gefechts allerdings den Namen nicht gemerkt und konnte die beiden nicht finden. Am Dienstag starteten wir deshalb einen Aufruf, damit sich die beiden melden würden.

Facebook-Aufruf führte zu Erfolg

Mit Erfolg! Heidi Scherzinger und ihre Tochter aus Zuzwil haben Barbara Sprenger bis nach St.Gallen gefahren. «Es war eine Selbstverständlichkeit», sagt Heidi Scherzinger. Da ihre Tochter auch in den falschen Zug eingestiegen sei, sei es für sie klar gewesen, dass sie Barbara auch mitnimmt. «Jeder würde so etwas machen», meint die gutmütige Mutter. Ihr wäre es Dank genug gewesen, dass sich Barbara so oft bedankt hat.

Auch sie erinnert sich daran, wie stark es regnete. «Eigentlich hatte ich meiner Tochter das Auto bereit gestellt, sodass sie damit von der PostAuto-Haltestelle heim fahren konnte. Daher musste ich zuerst im strömenden Regen zum Auto laufen, bevor ich die beiden abholen konnte.»

Etwas angespannt kam Heidi Scherzinger in Frauenfeld an. «Erst wollte ich kein Wort mit meiner Tochter reden, in diesem Alter sollte man fähig sein, den richtigen Zug zu nehmen.» Als sie dann aber merkte, dass es nicht die Schuld der Tochter war, besserte sich ihre Laune.

Geschenk findet nun doch noch zu seinem Besitzer

Als die drei im Auto sassen, hat die Tochter nachgeschaut, wann der Zug von Wil nach St.Gallen fährt. «Als wir gesehen haben, dass der nächste Zug erst um fünf Uhr morgens geht, war klar, dass wir Barbara nach St.Gallen bringen.» Der 71-Jährigen war das aber gar nicht recht. «Es hat so stark geregnet und ich dachte, die beiden müssen schnell heim, da Heidi am nächsten Tag arbeiten musste», sagt Barbara Sprenger.

Nun, da Barbaras ihre «Engel» gefunden hat, kann sie ihr Geschenk, dass sie extra gekauft hat, doch noch übergeben. «Ich bin so froh, dass ihr sie gefunden habt», sagt die 71-Jährige.

veröffentlicht: 21. September 2017 15:49
aktualisiert: 21. September 2017 15:49
Quelle: enf

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