Silvesterbilanz

Bombendrohung und falsche Pistole: Nur in St.Gallen war die Silvesternacht nicht ruhig

01.01.2023, 18:26 Uhr
· Online seit 01.01.2023, 11:12 Uhr
Die Silvesternacht ist für die Polizei meist nicht so entspannt. In diesem Jahr blieb es im FM1-Land zwar mehrheitlich ruhig, wie die Polizeikorps mitteilen – mit einer Ausnahme. Im Kanton St.Gallen rückte die Kantonspolizei über hundertmal aus.

Quelle: TVO

Anzeige

Für die Kantonspolizei St.Gallen war die Silvesternacht eine anstrengende. Sie musste über 100 verschiedenste Einsätze leisten. Dies geht aus einer Mitteilung vom Sonntag hervor.

Die Kantonspolizei hält fest, dass auffallend viele Brandmeldungen eingingen. In neun Gemeinden musste die Feuerwehr aufgeboten werden. Als Ursache für die Brände nennt die Polizei das Abbrennen von Feuerwerk und den unvorsichtigen Umgang mit Feuer.

Zudem kam es in Sargans kurz nach 1 Uhr zu einem Unfall mit einer Feuerschale. Ein 54-jähriger Mann beabsichtige etwas Ethanol in die Feuerschale zu giessen. Aus im Moment unbekannten Gründen griff das Feuer auf die Kleider einer am Tisch sitzenden 54-jährigen Frau über. Sie erlitt verschiedenste Verbrennungen und wurde durch die ausgerückte Rettung erstversorgt. Anschliessend flog ein Helikopter der AP3 Luftrettung die Frau in eine Spezialklinik.

Gusseisenrohr gesprengt

In der Silvesternacht wurde an verschiedensten Orten auch mit Feuerwerk Unfug betrieben. Dabei entstand Sachschaden an Abfalleimern, Häusern oder Briefkästen. Bei verschiedensten Meldungen wurde mitgeteilt, dass Feuerwerke in Unterführungen, Bahnhöfen, Garagen oder zu nahe an Häusern entzündet wurden.

In Rapperswil warfen Unbekannte Feuerwerkskörper ins Hirschgehege beim Schloss, in Gossau sprengten Unbekannte ein Gusseisenrohr in einer Tiefgarage. Durch die Wucht der Detonation zerschellte das Gusseisenrohr in mehrere Teile, woraufhin diese in einem grösseren Umkreis der Sammeltiefgarage flogen. Ob Autos beschädigt wurden, ist noch nicht bekannt.

Falscher Alarm

Weiter kam es in Flawil zu einem Grosseinsatz, weil jemand meldete, dass ein Mann mit einer Pistole herumlief. Nach dem signalisierten Unbekannten wurde gefahndet. Dabei konnte ein 40-jähriger Mann angehalten werden. Er trug eine Airsoft-Pistole auf sich. Weitere Ermittlungen und eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen werden folgen.

In Rapperswil wurde eine Bombendrohung via Handy gemacht. Der Besitzer der Natelnummer konnte schnell ausfindig gemacht werden. Es zeigte sich, dass seine Nummer für diesen Scherz missbräuchlich verwendet wurde. Seine Nummer war bereits vor einigen Tagen missbräuchlich verwendet worden. Er wurde Opfer von Spoofing – das heisst, die getätigten Telefonanrufe sind manipuliert. Dabei wird seine Rufnummer angezeigt.

Zudem kam es zu zahlreichen Streitereien und Ruhestörungen. In Gossau wurde beispielsweise ein 19-jähriger Mann im Gesicht verletzt und musste ins Spital gebracht werden.

Keine grösseren Zwischenfälle im Thurgau

Ruhiger war die Nacht für die Kantonspolizei Thurgau. Von Samstagabend bis Sonntagmorgen gingen bei der Kantonalen Notrufzentrale rund 20 Meldungen über Ruhestörungen, Sachbeschädigungen oder Unfug durch Missbrauch von Feuerwerk ein, schreibt die Kantonspolizei Thurgau in einer Mitteilung.

In Frauenfeld wurde ein Feuerwerkskörper durch ein offenes Fenster in eine Wohnung geworfen. In Amriswil verletzte sich ein 38-Jähriger leicht, als eine Rakete unmittelbar nach dem Anzünden der Zündschnur noch in der Startvorrichtung detonierte. Der Mann wurde durch den Rettungsdienst ins Spital gebracht.

In Frauenfeld, Weinfelden, Amriswil, Diessenhofen und Kreuzlingen mussten die Feuerwehren kleinere Brände in Containern löschen. In Sirnach brannten wegen Feuerwerkskörper Kunststoffrohre. Die Feuerwehr konnte den Brand rasch löschen.

Ruhige Nacht in Appenzellerland und der Stadt St.Gallen

Im Kanton Appenzell Ausserrhoden heisst es auf Anfrage von FM1Today, dass es zu vielen kleineren Einsätzen gekommen sei. Aussergewöhnliches sei aber nichts gewesen.

Eine ganz ruhige Nacht hatte die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden. Es sei zu keinen grossen Zwischenfällen gekommen, wie es auf Anfrage von FM1Today heisst.

Auch die Stadtpolizei St.Gallen spricht gegenüber FM1Today von einem «normalen» Wochenende. Es sei zu mehreren Einsätzen gekommen. Auch hier sei nichts aussergewöhnlich gewesen.

Kleinere Brände in Chur

Auch im Kanton Graubünden musste die Feuerwehr mehrmals ausrücken, aber sonst sei es ruhig gewesen, wie die Kantonspolizei Graubünden auf Anfrage mitteilt. In der Stadt Chur kam es gemäss Stadtpolizei Chur zu mehreren Beschwerden wegen Ruhestörung und Tätlichkeiten. Zudem gingen bei der Stadtpolizei Chur mehrere Meldungen über fehlgeleitete Feuerwerks- und Knallkörper sowie kleineren Bränden ein. Die Brände konnten jeweils rasch gelöscht werden, die Brandursache wird ermittelt.

veröffentlicht: 1. Januar 2023 11:12
aktualisiert: 1. Januar 2023 18:26
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige