Ostschweiz

Coronamassnahmen im Fitnesscenter: Was gilt denn jetzt?

09.12.2021, 07:50 Uhr
· Online seit 09.12.2021, 07:47 Uhr
Seit vergangenem Freitag gelten in der Schweiz wieder schärfere Coronamassnahmen. Dass die Kantone diese nach eigenem Ermessen erweitern können, sorgt gelegentlich für Verwirrung – beispielsweise bezüglich Maskentragen in St.Galler Fitnesscentern.
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Die nationalen Coronabestimmungen in der Schweiz änderten in den vergangenen Wochen in verschiedenen Bereichen und das teilweise mehr als einmal. Insbesondere, weil die einzelnen Kantone nach eigenem Ermessen zusätzliche, weitergehende Massnahmen bestimmen können, gibt es hin und wieder verwirrende Konstellationen – der viel zitierte Flickenteppich lässt grüssen.

Maskenpflicht sorgt für Verwirrung

Aktuell sorgen die Bestimmungen in den Fitnesscentern für Verwirrung. Der St.Galler Gesundheitsdirektor Bruno Damann erklärte am Dienstag gegenüber TVO, dass die St.Galler Regelung bezüglich Maskentragen im Fitness weiter gehen würde, als jene Vorgaben, die der Bund gemacht hat. So müsste man auch während man aktiv Sport treibt, beispielsweise an den Geräten oder in Gruppenstunden, die Maske tragen.

Die Grundregeln in Fitnesscentern, welche vom Bund beschlossen wurden und als Mindestmassnahmen gelten, sehen derzeit so aus: Fitnesscenter können mit 3G oder 2G weiterbetrieben werden, dies zu entscheiden ist Sache des Anbieters. Entscheidet sich ein Fitnesscenter für 3G, gilt die Maskenpflicht und zwar im Eingangsbereich, in den Garderoben und den sanitären Anlagen, sowie beim Gang auf die Trainingsfläche. Auf die Maske verzichtet werden darf gemäss Bund hingegen beim aktiven Ausüben von Sport. Auf Fitnesscenter bezogen heisst das also beim Trainieren an Geräten und auch in Gruppenstunden. Somit würde die erwähnte St.Galler Regelung tatsächlich weitergehen, als die nationale.

Jetzt doch: Auch in St.Gallen gilt die Bundesregelung

Das ist nun aber doch nicht der Fall. Auch in St.Gallen gilt die Bundesregelung – bei der aktiven Ausübung von Sport muss keine Maske getragen werden, wie der Kanton am Mittwoch richtigstellte: «Korrekt ist, dass der Kanton St.Gallen keine strengere Maskentragpflicht für Fitnesscenter angeordnet hat. Im Interview von gestern handelte es sich um eine missverständliche Aussage von Regierungsrat Bruno Damann.»

«Die meisten werden wohl 2G einführen»

Wem das ganze Hin und Her rund um die Maskentragepflicht zu viel ist und beim Gang ins Fitness am liebsten gar nicht mehr über den Mundschutz nachdenken möchte, der kann künftig wohl einfach ein Center besuchen, das auf 2G (geimpft und genesen) setzt. Denn gemäss Claude Ammann, Präsident des Schweizerischen Fitness- und Gesundheitscenterverbands, ist es gut möglich, dass diese Option von zahlreichen Fitnessbetreibern wahrgenommen wird. «Die meisten werden wohl 2G einführen», sagt Ammann gegenüber FM1Today. Er selbst hat dies bereits getan. Ammann betreibt ein Fitnesscenter in Kombination mit einer Physiotherapie- und Arztpraxis, deshalb sei der Entscheid pro 2G naheliegend gewesen.

Zu den gesundheitlichen Überlegungen gesellen sich aber auch strategische, wie Ammann weiter erklärt: «Man muss sich das schon überlegen: Ist die Mehrheit der Kundinnen und Kunden geimpft oder genesen, möchte man diese natürlich so gut wie möglich betreuen, damit sie möglichst ohne Einschränkungen trainieren können.» Mit der neuen Option, 2G einführen zu können, sei das möglich, auch wenn dann natürlich Ungeimpfte gar nicht mehr kommen würden. «Eine Einbusse gäbe es sich sicher», sagt Ammann.

Update hält sich bedeckt

Bei der Update Fitness AG, einer grösseren Kette, welche in der Ostschweiz zahlreiche Filialen hat, hält man sich bezüglich 2G derzeit noch bedeckt. So heisst es auf Anfrage, dass derzeit zum Thema noch keine Auskunft gegeben werden könne. Aktuell seien jene Massnahmen massgebend, die in den jeweiligen Kantonen gelten. Einsehbar sind die Regelungen für jeden Standort auf der Webseite der Fitnesskette.

Deutlicher klingt es bei einer anderen grossen Fitnesskette, der Activ Fitness AG. «Wir halten uns stets an die aktuellen Massnahmen des Bundes und der Kantone. Wir halten gemäss unserem anerkannten Schutzkonzept an 3G fest», erklärt Silvia Talaber von der Pressestelle der Activ Fitness AG. Solange es keine weitergehende Massnahme gäbe, wolle man möglichst allen das Fitnesstraining ermöglichen.

veröffentlicht: 9. Dezember 2021 07:47
aktualisiert: 9. Dezember 2021 07:50
Quelle: FM1Today

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