Last Minute Shopping

«Den Stress macht man sich selbst»

· Online seit 23.12.2019, 19:32 Uhr
Die ultragestressten Weihnachtsshopper mit den Händen voller Einkaufstüten sieht man dieses Jahr einen Tage vor der Bescherung kaum. Stattdessen bummeln die Leute gemütlich durch St.Gallen, in Eile sind die wenigsten.

Quelle: FM1Today

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Man trifft sie meist am frühen Nachmittag in Grossstädten an, sie tragen Tüten vom ZolliBolli, Manor und der grössten Papeterie in der Stadt herum. Zeit haben sie keine, dafür rennen sie mit hochroten Kopf und verzweifeltem Blick quer durch die Gassen. Ab und zu hört man sie schnaufen oder – leicht resignierend – seufzen. Die Last-Minute-Geschenke-Shopper.

Doch dieses Jahr sucht man sie offenbar vergebens, nur ganz vereinzelt entgegnen einem die Leute «kai Ziit, bi im Stress» wenn man ihnen das Mikrofon unter die Nase hält. Das Weihnachtsshopping in St.Gallen läuft gesittet, ja schon fast idyllisch.

«Zu viel Stress ist schlecht fürs Herz»

Die meisten der Stadtbummler sind mit ihren Weihnachtseinkäufen bereits durch. «Ich hab schon alle Geschenke zusammen», sagt Silke Füller aus Mörschwil. Im Stress ist sie nicht, sie geniesst die Vorweihnachtszeit.

Jene, die noch Geschenke brauchen, nehmen's gemütlich. «Ich will keinen Stress und habe auch keinen. Ich habe genügend Zeit», sagt Anita Spirig aus Diepoldsau.

Auch Kai Widmer aus St.Gallen lässt sich durch den Tumult nicht beirren. «Es sind schon viele Leute unterwegs, Stress habe ich deswegen nicht.»

«Stress habe ich nicht, das ist nur schlecht fürs Herz», sagt Peter Sigrist aus Diepoldsau. Dem stimmt auch Fabian Schmidli aus Herisau zu. «Ich habe soeben die letzten Sachen eingekauft, Stress habe ich aber überhaupt nicht, den macht man sich selbst.»

Sind Geschenke weniger im Trend?

Bei so vielen entspannten Stadtbummlern stellt sich die Frage: Sind die Leute dieses Jahr tatsächlich besser vorbereitet oder schenkt man sich in Zeiten von Greta Thunberg weniger? «Ich gebe mehr Geld für Geschenke aus, weil ich nicht mehr in der Lehre bin und deshalb mehr Geld habe», sagt Kai Widmer.

Seinem Beispiel folgen aber nicht alle, viele geben gleich viel oder weniger Geld für Geschenke aus. «Wir wichteln dieses Jahr, deshalb braucht man viel weniger Geschenke als früher», sagt Piedro Lorenzo.

«Ich schenke meinen Kollegen dieses Jahr nichts, wir wollen lieber mehr Zeit zusammen verbringen», sagt Ivina aus St.Gallen.

«Wir schenken uns nichts. In Zeiten von Foodwaste sollte man eigentlich nur dann was kaufen, wenn man auch was Tolles sieht und das machen wir unterm Jahr», sagt Nicolas Linde aus Romanshorn.

Onlineshopping und Sonntagsverkäufe gut besucht

Das sehen aber nur wenige Schweizerinnen und Schweizer so. Viele kaufen ihre Geschenke mittlerweile online statt im Laden. Gut möglich, dass auch deshalb in der Stadt weniger Päckli gekauft werden.

Auch die Sonntagsverkäufe in den letzten Wochen haben dazu geführt, dass sich der Einkaufsstress zu Weihnachten etwas verteilt. An Spitzentagen kommen vor Weihnachten jeweils rund 50'000 Menschen in die Shopping Arena zum Einkaufen, auch an den vergangenen Sonntagen war das Einkaufszentrum rappelvoll.

veröffentlicht: 23. Dezember 2019 19:32
aktualisiert: 23. Dezember 2019 19:32
Quelle: FM1Today

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