«Der Peak des SUP-Trends ist erreicht»

25.07.2019, 11:52 Uhr
· Online seit 25.07.2019, 11:52 Uhr
Stand-Up-Paddeln ist aktuell ein grosser Trend. Sowohl auf Bergseen, als auch auf fliessenden Gewässern sind viele Paddler anzutreffen. Doch der Peak ist jetzt erreicht, sagen uns die Vermieter.
Noémie Bont
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Die Stimmung ist perfekt: Du bist an einem idylischen Bergsee, schwimmst ruhig vor dich hin und plötzlich zieht eine dunkle Wolke vorbei. Ein Stand-Up-Paddler hat sich vor die Sonne, in deinen Weg gestellt. Sie sind der Ärger vieler Schwimmer. «Zerstören die Idylle, stiften Unruhe und sind zu zahlreich unterwegs», heisst es von Paddle-Gegnern. Viele Ostschweizer haben im Stand-up-Paddling aber ein neues Hobby gefunden.

So zum Beispiel Dario Aemisegger, der am Dienstag den Bodensee mit seinem Stand-up-Paddle durchquerte und einen Rekord aufstellte. «Du kannst mit wenig Aufwand eine idyllische Ruhe geniessen. Du spürst die Ruhe und die Freiheit», beschreibt er die Faszination Stand-up-Paddle. So wie er sind viele dem Brett verfallen.

Über 400 Paddler pro Woche

Sowohl die Vermieter, als auch die Hersteller von Stand-Up-Paddles (SUP) sind sich einig: Noch nie war der Hype so gross. «An einem schönen Wochenendtag haben wir mindestens 80 Paddler auf dem Walensee. Unter der Woche sind es bis zu 50 Paddler pro Tag», sagt Michael Seliner von Supswiss, dem SUP-Vermieter am Walensee. Zusammengerechnet sind das bis zu 400 Paddler pro Woche. Vor vier Jahren standen in einer schönen Woche maximal 70 Nasen im Walensee auf dem Brett.

Auch Airboard Schweiz, einer der grössten Produzenten, der aufblasbaren SUP-Bretter, produziert mittlerweile «jährlich bis zu 4'000 Boards. Vor drei Jahren waren es noch 800», sagt Thomas Schillig, der Produktemanager von Airboard Schweiz gegenüber FM1Today.

Auf allen Seen in der Schweiz sind die Stand-up-Paddler unterwegs, wie ein kurzer Blick auf Instagram beweist. Ein Beispiel aus dem Klöntalersee:

Vom Walensee:

Oder vom Bodensee:

Ist der Hype jetzt vorbei?

Aufschnaufen können nun alle SUP-Gegner. Denn steigen wird die Anzahl Paddler auf den Seen und Flüssen der Ostschweiz nicht mehr, glaubt Michael Seliner vom Walensee. «Der Peak ist erreicht. Die meisten Personen, die sich für Stand-Up-Paddles interessieren, haben es mindestens einmal ausprobiert. Jetzt bleiben die, die es zum Hobby gemacht haben und mindestens jeden vierten Tag gehen.»

Stand-Up-Paddler müssen Regeln einhalten

Zu heftigen Rebereien zwischen Paddlern und Schwimmern oder zu schweren Unfällen ist es auf Ostschweizer Gewässern trotz den zahlreichen Paddlern bisher nicht gekommen. Trotzdem empfehlen die Vermieter den SUP-Interessenten, vorzeitig einen Crashkurs zu belegen. Da sich auch Stand-Up-Paddler an Regeln halten müssen. Das Schiffahrtsamt hat vor vier Jahren ein eigenes Gesetz für Stand-Up-Paddler erstellt. Darin heisst es unter anderem, dass auch auf hoher See Rechtsvortritt gilt, das Kursschiffe Vortritt haben oder dass man zu Schwimmern Abstand halten soll.

veröffentlicht: 25. Juli 2019 11:52
aktualisiert: 25. Juli 2019 11:52

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