Ostschweiz

Die Resultate der Thurgauer Wahlen am 7. April 2024 in der Übersicht

Thurgauer Wahlen

Das ist die neue Thurgauer Regierung ++ SVP verliert im Grossen Rat drei Sitze

08.04.2024, 10:12 Uhr
· Online seit 07.04.2024, 10:36 Uhr
Der Kanton Thurgau hat eine neue Regierung mit drei bisherigen und zwei neuen Mitgliedern. Im Grossen Rat können die SP und die Mitte zulegen – die SVP verliert drei Sitze. Hier gibt es den Thurgauer Wahlsonntag zum Nachlesen.
Anzeige

Am 7. April wählte das Thurgauer Stimmvolk den Regierungsrat sowie den Grossen Rat. Von den fünf Regierungsräten traten die drei Bisherigen Dominik Diezi (Mitte), Urs Martin (SVP) und Walter Schönholzer (FDP) erneut an. Ihre Wiederwahl wurde vorgängig als Formsache beurteilt und so sollte es auch kommen: Alle drei wurden wieder in den Regierungsrat gewählt.

Frei wurden hingegen die Sitze von Cornelia Komposch (SP) und Monika Knill (SVP). Diese haben sich Denise Neuweiler (SVP) und Sonja Wiesmann (SP) geschnappt. Das Resultat ist wenig überraschend. Die beiden neu gewählten Regierungsrätinnen wurden bereits vorgängig als Spitzenreiterinnen angesehen.

Kein zweiter Wahlgang

Die beiden neuen Kandidatinnen von SVP und SP erreichten das absolute Mehr bereits im ersten Wahlgang. Auf die 45-jährige Neuweiler fielen 28'022 Stimmen, die 58-jährige Wiesmann konnte 24’237 Stimmen auf sich vereinen.

Das beste Resultat erzielte der Bisherige Dominik Diezi (Mitte) mit 37’275, seine Amtskollegen Walter Schönholzer (FDP) und Urs Martin (SVP) kamen auf 31’692 beziehungsweise 30’567 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 30,1 Prozent.

Bei den Herausforderern erzielte Sandra Reinhart (Grüne) 18'449 Stimmen. Christian Stricker (EVP) kam auf 15'197 Stimmen. Pascal Singh von der Bewegung Aufrecht vermochte 9040 Stimmen auf sich zu vereinen. Sie lagen unter dem absoluten Mehr von 20'780 Stimmen.

Damit bleibt auch die Zauberformel des Regierungsrates bestehen. Seit 1986 ist die Zusammensetzung im Thurgauer Regierungsrat gleich und das wird sie nun wohl auch die nächsten vier Jahre bleiben.

SP und Mitte als Gewinnerinnen

Bei den Grossratswahlen konnte überraschenderweise die SP vier Sitze gewinnen. Drei Sitze zulegen kann die Mitte, die als zweitstärkste Kraft hervorgeht. Die SVP und die GLP verlieren je drei Mandate, die Grünen 2. Die SVP bleibt dennoch klar stärkste Partei. Damit setzte sich für die grösste Partei der Aufwärtstrend der eidgenössischen Wahlen von vergangenem Herbst und den Erneuerungswahlen im Kanton St. Gallen vom März nicht weiter fort.

Die SP konnte mit vier zusätzlichen Sitzen die meisten Mandate gegenüber den Wahlen von 2020 hinzugewinnen. Die Sozialdemokraten kommen neu auf 18 Mandate und sind damit drittstärkste Partei.

Die Mitte konnte drei Sitze zulegen und ist künftig mit 21 Parlamentarierinnen und Parlamentariern als zweitstärkste Kraft im Grossen Rat vertreten. Einen Sitzverlust erlitt die FDP, welche neu auf 17 Mandate kommt und hinter der SP noch viertstärkste Partei im Parlament ist.

Auftrecht schafft es ins Kantonsparlament

Zu den Wahlverlierern zählen die Klimaparteien. Die GLP verliert 3 ihrer bisher 9 Sitze, die Grünen büssen 2 Mandate ein und sind mit 13 Sitzen noch fünftstärkste Partei im Kanton.

Erstmals den Sprung ins Kantonsparlament schaffte die Gruppierung Aufrecht mit dem Gewinn eines Sitzes. Neu mit 6 Sitze (+1) ist die EDU im Parlament vertreten. Ihre 5 Mandate halten konnte die EVP.

Die Stimmbeteiligung lag bei 30,4 Prozent. Die tiefe Wahlbeteiligung ist gemäss Politexperte Bruno Eberle auch Grund für dieses Ergebnis. Tendenziell würde die Mitte bei einer tiefen Wahlbeteiligung eher gewinnen und die SVP verlieren. Genau umgekehrt wäre dies bei einer hohen Wahlbeteiligung.

(sda/kop)

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 7. April 2024 10:36
aktualisiert: 8. April 2024 10:12
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige