Diesen Schriftsteller kann man mieten

14.02.2019, 10:41 Uhr
· Online seit 14.02.2019, 10:36 Uhr
Lust auf einen Krimi, der beispielsweise in der eigenen Familie spielt? Andreas Giger aus Wald AR schreibt Bücher auf Anfrage. Für Firmen, Gemeinden und alle, die eine genug interessante Geschichte und das nötige Kleingeld haben.
Dario Cantieni
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«Mittlerweile bezeichne ich mich selber als Krimiautor», so Giger zu Anfang des Interviews. Angefangen habe das ganze 2011. «Ich feierte meinen 60. Geburtstag und wollte den Gästen nach dem Fest etwas mitgeben. Etwas, das ihnen zeigt, was mich am Appenzellerland so fasziniert.» Und so schrieb der gebürtige Schaffhauser seinen ersten Krimi. Aus Spass sozusagen. «Da der Appenzeller Käse im Buch eine grosse Rolle spielte, wurde die Marketing-Organisation des Appenzeller Käses darauf aufmerksam und liess einige tausend Exemplare des Buches drucken.» Da kam Giger auf die Idee mit den sogenannten «Markenkrimis» für Firmen.  Seither hat er über 20 Stück davon geschrieben.

«Ich kann davon leben»

Reich werde man nicht damit. Aber Giger kann sich einen «bescheidenen Lebensstandard» leisten. Wer ein personalisiertes Buch will, muss mit rund 13'000 bis 15'000 Franken rechnen. Die Gage von Andreas Giger bewegt sich bei um die 10'000 Franken, plus die Produktionskosten. Arbeitsaufwand: vier bis sechs Wochen. Bis jetzt hat er nur für Firmen und Gemeinden geschrieben, aber er könne durchaus auch eine Familiengeschichte in einen Krimi verpacken. «Wenn die Geschichte interessant genug ist, wieso nicht?» Die Bücher von Andreas Giger bestehen etwa zur Hälfte aus Fakten, die Geschichte drum herum entspringt seiner Fantasie.

Neuster Krimi über Oberuzwil

Diesen Donnerstag wird nun der siebte «Gemeindekrimi» von Giger vorgestellt. Diesen hat er zur 1200-Jahre-Feier von Oberuwzil geschrieben. «Dabei gehe ich immer gleich vor. Ich verbringe ein paar Tage in der Gemeinde, sehe mir alles an, spreche mit den Leuten und spinne dann die Geschichte drum herum.» Aufschreiben müsse er sich fast nichts, da er ein sehr gutes Gedächtnis habe. Über den Oberuzwiler Krimi will er nicht zu viel verraten. Nur so viel: Eine Gruppe Schüler steht im Mittelpunkt. Dazu kommen historische Ereignisse, Abenteuer und dubiose Geschäfte, die den Kriminalfall abrunden. Blutig werde es aber garantiert nicht, so Giger.

Dass solche Geschichten nur sehr lokal interessieren und die Leserschaft nie richtig gross sein wird, dessen ist sich der Autor durchaus bewusst. «Aber da ich nicht wie andere Autoren in Buchläden um meine Kundschaft kämpfen muss, sondern auf Auftrag schreibe, funktioniert das gut.» Schliesslich sei er einer der einzigen Autoren, die man ausleihen könne. Und man hört es Andreas Giger an, dass er stolz ist auf seine Entwicklung: Vom Geburtstags-Schriftsteller zum Krimiautor.

Andreas Giger liest am Donnerstag, 14. Februar, aus seinem neusten Gemeindekrimi «Alt ist nicht kalt» vor. Und zwar ab 19.30 Uhr im Singsaal der Oberstufe Oberuwzil.

veröffentlicht: 14. Februar 2019 10:36
aktualisiert: 14. Februar 2019 10:41

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